HERODES in «Herodes und Mariamne» II.

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    3. Akt, 6. Szene 

    Herodes allein. 

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    25492180 25492180 XlHERODES: 
    Wahr ist's, ich ging zu weit. Das sagte ich
    Mir unterwegs schon selbst. Doch wahr nicht minder,
    Wenn sie mich liebte, würde sie's verzeihn!
    Wenn sie mich liebte! Hat sie mich geliebt?
    Ich glaub es. Aber jetzt – Wie sich der Tote
    Im Grabe noch zu rächen weiß! Ich schaffte
    Ihn fort, um meine Krone mir zu sichern,
    Er nahm, was mehr wog, mit hinweg: ihr Herz!
    Denn seltsam hat sie, seit ihr Bruder starb,
    Sich gegen mich verändert, niemals fand
    Ich zwischen ihr und ihrer Mutter noch
    Die kleinste Spur von Ähnlichkeit heraus,
    Heut glich sie ihr in mehr als einem Zug,
    Drum kann ich ihr nicht mehr vertraun, wie sonst!
    Das ist gewiß! Doch, muß es darum auch
    Sogleich gewiß sein, daß sie mich betrog?
    Die Bürgschaft, die in ihrer Liebe lag,
    Ist weggefallen, aber eine zweite
    Liegt noch in ihrem Stolz, und wird ein Stolz,
    Der es verschmäht, sich zu verteidigen,
    Es nicht noch mehr verschmähn, sich zu beflecken?
    Zwar weiß sie's! Joseph! Warum kann der Mensch
    Nur töten, nicht die Toten wieder wecken,
    Er sollte beides können, oder keins!
    Der rächt sich auch! Er kommt nicht! Dennoch seh ich
    Ihn vor mir! »Du befiehlst?« – Es ist unmöglich!
    Ich will's nicht glauben! Schweig mir, Salome!
    Wie es auch kam, so kam es nicht! Vielleicht
    Fraß das Geheimnis, wie verschlucktes Feuer,
    Von selbst sich bei ihm durch. Vielleicht verriet er's,
    Weil er mich für verloren hielt und nun
    Mit Alexandra sich versöhnen wollte,
    Bevor die Kunde kam. Wir werden sehn!
    Denn prüfen muß ich sie! Hätt' ich geahnt,
    Daß sie's erfahren könnte, nimmer wär' ich
    So weit gegangen. Jetzt, da sie es weiß,
    Jetzt muß ich weiter gehn! Denn, nun sie's weiß,
    Nun muß ich das von ihrer Rache fürchten,
    Was ich von ihrer Wankelmütigkeit
    Vielleicht mit Unrecht fürchtete, muß fürchten,
    Daß sie auf meinem Grabe Hochzeit hält!
    Soemus kam zur rechten Zeit. Er ist
    Ein Mann, der, wär' ich selbst nicht auf der Welt,
    Da stünde, wo ich steh. Wie treu er denkt,
    Wie eifrig er mir dient, beweist sein Kommen.
    Ihm geb ich jetzt den Auftrag! Daß sie nichts
    Aus ihm herauslockt, weiß ich, wenn sie ihn
    Auf Menschenart versucht! – Verrät er mich,
    So zahlt sie einen Preis, der – Salome,
    Dann hast du recht gehabt! – Es gilt die Probe! (Ab.)


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