HEINRICH in «Der arme Heinrich» I.

3. Akt 

Heinrich allein.  

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HEINRICH: (bricht in ein wildes Gelächter aus; sein Lachen will einen mehr schmerzlichen, fast schluchzenden Charakter annehmen, da rafft er sich zusammen, schweigt und sagt dann)
So. – Stille. – Gut. – Mein Reich. – Ich bin bewehrt
mit einem wackren Panzer. – Meine Welt
geht wieder auf um mich: – um mich allein. –
Ich bin nicht einsam. Nein! Die Einsamkeit
erschlägt mein Herz nicht! Kein Ersticken – nein! –
begraben im harten Eiskristall des Raums!
Ich bin nicht einsam. – Schweigen: rein. Kein Laut!
Kein Scherbenrasseln! Keine klappernde Schelle! –
Weltmeer: – frei! – Alle Höhn und Tiefen rein,
weit, stumm im Glanz! – Was fehlt mir? Nun ans Werk!
(Fährt fort, sein Grab zu graben.)
Aus Moder wardst du, mußt zu Moder werden.
Oh, Schlaf des Lebens! tiefrer Schlaf des Tods:
Bettler und König! – Tiefster Schweiger: Tod!
in deinem braunen Kleid wimmelnder Schollen,
was weißt du? – Werden wir ins Leben nicht
blindlings mit furchtbarem Henkersgriff gestoßen,
nachdem uns Wollustraserei gezeugt
erbarmungslos?! Und lockt ins Netz der Lust
zu ahnungsloser Buhlschaft Nacht für Nacht
der Sünde Girren nicht unzählige Toren? –
Ist Leben Kerkerhaft? Sind wir in Fron?
Und bist du, Tod, der drohende Kerkermeister
und Schließer, der den Ausgang nur verstellt? –
Lallen! – Stumm sind wir alle: stumm geboren,
stumm auf dem Kriegspfad. Stumm vor Mensch und . . . oder
die Steine reden: –? Ja, die Steine schrein!! –
Brüder! – Ich bin nicht! – nichts in meinem Leid
allein! – Ein Schmerzenswallen und – ein Glück.


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