SMIRNOW in «Der Bär»

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    2. Auftritt

    Smirnow und Popowa

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    1466101 1466101 XlSMIRNOW (nachahmend): Nicht witzig, aber grob! Ich weiß mich nicht in Damengesellschaft zu betragen! Meine Gnädigste, ich habe in meinem Leben viel mehr Frauen gesehen als Sie Sperlinge! Dreimal habe ich mich der Frauen wegen duelliert, zwölf Frauen habe ich sitzen lassen, neun haben mich sitzen lassen! Jawohl! Es gab eine Zeit, wo ich den Narren spielte, Honigworte lispelte, Kratzfüße, Komplimente machte... Ich liebte, litt, seufzte den Mond an, zerfloß in Liebesqualen. Ich liebte leidenschaftlich, ich liebte bis zur Raserei, in allen Tonarten, ich schnatterte wie eine Elster über die Emanzipation, vergeudete infolge dieser zarten Gefühle das halbe Vermögen, aber jetzt, hol' mich der Teufel, ist es genug! Gehorsamster Diener, jetzt lasse ich mich nicht mehr von Euch an der Nase herumführen. Genug! »Schwarze Augen, leidenschaftliche Augen, Korallenlippen, Grübchen in den Wangen, Mondenschein, Flüstern, leises, schüchternes Atmen« -- für das alles, meine Gnädige, gebe ich heute auch nicht einen Kupfergroschen! Ich spreche nicht von den Anwesenden, aber alle Frauen, von der kleinsten bis zur größten, sind aufgeblasen, heuchlerisch, klatschsüchtig, gehässig, verlogen vom Wirbel bis zur Zehe; eitel, kleinlich, grausam, von einer empörenden Logik und was das (er schlägt sich auf die Stirn) betrifft, so, verzeihen Sie mir die Aufrichtigkeit, kann ein Sperling einem x-beliebigen Philosophen im Unterrock zehn vorgeben! Sieht man ein solch poetisches Geschöpf vor sich, so glaubt man, ein ätherisches, göttliches Wesen zu erblicken, so wunderschön, ein Hauch und man zerfließt in tausend Entzückungen und Wonnen -- sieht man aber in die Seele -- so ist es ein gewöhnliches Krokodil! (Er greift eine Stuhllehne, der Stuhl kracht und bricht entzwei) Das Empörendste ist aber, daß dieses Krokodil sich einbildet, es sei ein _Chef-d'oeuvre_, die zarten Gefühle seien sein alleiniges Monopol. Der Teufel hol's, hängen Sie mich da an diesem Nagel mit den Füßen nach oben auf, wenn die Frau außer ihrem Seidenpinsch jemand lieben kann. Wenn sie liebt, versteht sie bloß, zu jammern oder Tränen zu vergießen. Wo der Mann leidet und Opfer bringt, dort äußert sich ihre ganze Liebe darin, daß sie mit der Schleppe hin und her dreht und den Mann an der Nase herumführen will. Sie haben das Unglück, eine Frau zu sein, Sie werden daher die Frauennatur kennen, sagen Sie mir auf Ehr' und Gewissen: haben Sie in Ihrem Leben schon eine Frau gesehen, die aufrichtig, treu und beständig gewesen wäre? Sie haben sie nicht gesehen! Treu und beständig sind einzig und allein die Alten und die Mißgestalteten. Sie werden eher einer gehörnten Katze oder einer weißen Waldschnepfe begegnen als einer treuen Frau! 

     

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