AHOLIBAMAH in «Himmel und Erde» I.

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    1. Akt, 1. Auftritt

    Aholibamah und Anah

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    20419069 20419069 XlAHOLIBAMAH: 
    Samiasa!
    Wo immer nur
    Du thronst im himmlischen Azur
    Und kämpfst mit Geistern auf des Himmels Flur,
    Die Streit erregen Ihm,
    Der aller Reiche Reich gemacht,
    Ob einen Stern du holst, der irrend schoß,
    Deß Kinder sinken in des Todes Nacht
    Das Schicksal theilend, das dem Staub erfloß,
    Ob du dich neigest zu den Cherubim,
    Und ihre Hymnen theilst an Elohim,
    Samiasa!
    Ich rufe dich, harr' dein, und liebe dich.
    Dich beten Viele an, das thu' ich nicht,
    Wenn sich dein Geist gefesselt fühlt durch mich,
    So komm und theil' mein Leben, mein Gericht.
    Staub ist mein Angesicht,
    Strahl bist du, jed' Atom,
    Und Heller als das Licht
    In Edens Strom.
    Mit wärm'rer Liebe, als ich heg' zu dir,
    Kann dein unsterblich Herz erwiedern nicht
    Mein heiß Gefühl. Es lebt ein Strahl in mir,
    Der, wenn sein Schein auch nicht
    Den Leib durchbricht,
    Entzündet ward an Gott, und deinem Licht.
    Lang mag der Funken im Verborg'nen wehn;
    Tod und Verfall hat Eva uns vermacht,
    Doch ihnen trotzt mein Herz. Muß ich vergehn,
    So wird damit nicht Trennung uns gebracht.
    Du bist unsterblich; mich auch tilgt kein Tod;
    Ich fühl's, wie mein unsterblich Theil die Plag'
    Besiegt, die Thräne, Zeit und Noth,
    Und wie der Tiefe ew'ger Donnerschlag
    Schallt's: »Du lebst ewig!« an mein Ohr mit Macht.
    Doch ob in Lust dies Leben flieh',
    Das weiß ich nicht, und möcht' es wissen kaum.
    Das ruht bei dem Allmächt'gen noch in Nacht,
    Der Glück und Weh verbirgt im Wolkenraum.
    Doch dich und mich kann Er zerstören nie;
    Er kann uns ändern, doch vernichten? – Nein!
    Wir sind aus ew'gem Stoff; und muß es sein,
    So kämpfen wir mit Ihm. Mit dir
    Theil' Alles, ew'ge Qual selbst, ich.
    Du hast das Leben ja getheilt mit mir,
    Mich schrecket nicht dein himmlisches Revier.
    Nein! und durchbohrte mich
    Der Schlange Stich
    Und schlängst du wie die Schlange noch
    Dich fest um mich, ich lächle doch,
    Ich fluche niemals dein!
    So heiß sollst du umschlungen sein
    Wie – aber komm und prüfe nur
    Die Sterbliche, die Liebe schwur
    Unsterblichem. Doch beut des Himmels Port
    Dir mehr als hier du findest, so – bleib dort!


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