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3. Akt, 1. Auftritt
Adah und Cain
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ADAH:
O sprich nicht so! Wo wär' dann unsre Lust?
Die Lust der Mutter, die ihn hütet, nährt
Und liebt? O leise! er erwacht! – Mein Enoch!
(Sie geht zu dem Kinde.)
O Cain, sieh her! Sieh, wie voll Leben er!
Voll Kraft und Blut', voll Schönheit und voll Lust!
Wie ähnlich mir! wie ähnlich dir, wenn fromm;
Denn dann sehn wir uns Alle gleich; nicht, Cain?
Der Mutter Züg', des Vaters und des Sohns,
Sie spiegeln dann sich gegenseitig wieder,
Wie, in dem klaren Wasser, wenn es fromm,
Wenn du auch fromm. So lieb' uns denn, mein Cain!
Und liebe uns zu Lieb' auch dich; wir lieben
Ja dich! Sieh, wie er lacht und seine Aermchen
Ausstreckt und weit nach dir das blaue Aug',
Den Vater zu begrüßen, öffnet! wie
Von Lust bewegt, sein kleiner Körper bebt!
Sprich nicht von Schmerzen! Sieh, die Cherubim,
Die kinderlos, sie könnten neiden dich
Um deine Vaterlust! – O segne ihn!
Er hat noch Worte nicht, zu danken dir,
Jedoch sein Herz wird's thun und deines auch.