KLARA in «Maria Magdalena» I.

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    1. Akt, 3. Szene

    Klara allein

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    1331752 1331752 XlKLARA: (sieht ihr durch's Fenster nach) Da geht sie! Drei Mal träumt' ich, sie läge im Sarg, und nun – o die boshaften Träume, sie kleiden sich in unsere Furcht, um uns're Hoffnung zu erschrecken! Ich will mich niemals wieder an einen Traum kehren, ich will mich über einen guten nicht wieder freuen, damit ich mich über den bösen, der ihm folgt, nicht wieder zu ängstigen brauche! Wie sie fest und sicher ausschreitet! Schon ist sie dem Kirchhof nah – wer wohl der Erste ist, der ihr begegnet? Es soll Nichts bedeuten, nein, ich meine nur – (erschrocken zusammenfahrend) Der Todtengräber! Er hat eben ein Grab gemacht und steigt daraus hervor, sie grüßt ihn und blickt lächelnd in die düstre Grube hinab, nun wirft sie den Blumenstrauß hinunter und tritt in die Kirche. (Man hört einen Choral) Sie singen: Nun danket Alle Gott! (sie faltet die Hände) Ja! Ja! Wenn meine Mutter gestorben wäre, nie wär' ich wieder ruhig geworden, denn – – (mit einem Blick gen Himmel) Aber Du bist gnädig, Du bist barmherzig! Ich wollt', ich hätt' einen Glauben, wie die Katholischen, daß ich Dir Etwas schenken dürfte! Meine ganze Sparbüchse wollt' ich leeren, und Dir ein schönes vergoldetes Herz kaufen, und es mit Rosen umwinden. Unser Pfarrer sagt, vor Dir seyen die Opfer Nichts, denn Alles sey Dein, und man müßte Dir das, was Du schon hast, nicht erst geben wollen! Aber Alles, was im Hause ist, gehört meinem Vater doch auch, und dennoch sieht er's gar gern, wenn ich ihm für sein eignes Geld ein Tuch kaufe, und es sauber sticke, und ihm zum Geburtstag auf den Teller lege. Ja, er thut mir die Ehre an und trägt's nur an den höchsten Feiertagen, zu Weihnacht oder zu Pfingsten! Einmal sah ich ein ganz kleines katholisches Mädchen, das seine Kirschen zum Altar trug. Wie gefiel mir das! Es waren die ersten im Jahr, die das Kind bekam, ich sah, wie es brannte, sie zu essen! Dennoch bekämpfte es seine unschuldige Begierde, es warf sie, um nur der Versuchung ein Ende zu machen, rasch hin, der Meßpfaff, der eben den Kelch erhob, schaute finster drein und das Kind eilte erschreckt von dannen, aber die Maria über dem Altar lächelte so mild, als wünschte sie aus ihrem Rahmen heraus zu treten, um dem Kind nachzueilen und es zu küssen. Ich that's für sie! Da kommt Leonhard! Ach!

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