JACQUES in «Der Geizige»

3. Akt, 5. Auftritt 

Jacques und Harpagon  

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JACQUES: Gnädiger Herr, wenn Ihr's denn nicht anders wollt, so will ich Euch frei heraus fragen, daß man sich allenthalben über Euch aufhält. Von allen Seiten bekommen wir Sticheleien über Euren Geiz zu hören, und die Leute finden ihr Hauptvergnügen daran, Euch durchzuhecheln, um sich immer neue Geschichten von Eurer Knauserei zu erzählen. Der eine spricht, Ihr ließet aparte Kalender drucken, in denen die Quatember und die Fasttage doppelt ständen, damit Eure Dienstboten weniger zu essen bekämen; ein anderer behauptet, Ihr hättet zur Zeit des Gesindewechsels oder um Neujahr stets einen Streit mit ihnen parat, um Euch die Geschenke zu sparen. Wieder einer versichert, Ihr hättet einmal Eures Nachbars Katze vor Gericht citiert, weil sie Euch ein Stück Schöpskeule gefressen; noch einer, Ihr wäret in der Nacht dabei betroffen worden, wie Ihr selbst Euren Pferden den Hafer aus der Krippe stahlt, und wie Euer Kutscher, mein Vorgänger, Euch in der Dunkelheit ich weiß nicht wieviel Stockschläge gegeben hätte, über die Ihr stillschweigen mußtet. Kurz, wenn Ihr's denn wissen wollt, man kann sich nirgends blicken lassen, wo man Euch nicht heruntermachen hört. Ihr seid die Fabel und der Kinderspott der ganzen Stadt, und heißt bei den Leuten nicht anders als der Geizteufel, der Knicker, der Filz und der Pfandwucherer.

  

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