JOHANNA in «Die Jungfrau von Orleans» I.

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    Prolog, 4. Auftritt 

    Johanna allein 

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    6211748 6211748 XlJOHANNA: 
    Lebt wohl ihr Berge, ihr geliebten Triften,
    Ihr traulich stillen Täler lebet wohl!
    Johanna wird nun nicht mehr auf euch wandeln,
    Johanna sagt euch ewig Lebewohl.
    Ihr Wiesen, die ich wässerte! Ihr Bäume,
    Die ich gepflanzet, grünet fröhlich fort!
    Lebt wohl, ihr Grotten und ihr kühlen Brunnen!
    Du Echo, holde Stimme dieses Tals,
    Die oft mir Antwort gab auf meine Lieder,
    Johanna geht und nimmer kehrt sie wieder!

    Ihr Plätze aller meiner stillen Freuden,
    Euch laß ich hinter mir auf immerdar!
    Zerstreuet euch, ihr Lämmer auf der Heiden,
    Ihr seid jetzt eine hirtenlose Schar,
    Denn eine andre Herde muß ich weiden,
    Dort auf dem blutgen Felde der Gefahr,
    So ist des Geistes Ruf an mich ergangen,
    Mich treibt nicht eitles, irdisches Verlangen.

    Denn der zu Mosen auf des Horebs Höhen
    Im feurgen Busch sich flammend niederließ,
    Und ihm befahl, vor Pharao zu stehen,
    Der einst den frommen Knaben Isais,
    Den Hirten, sich zum Streiter ausersehen,
    Der stets den Hirten gnädig sich bewies,
    Er sprach zu mir aus dieses Baumes Zweigen:
    "Geh hin! Du sollst auf Erden für mich zeugen.

    In rauhes Erz sollst du die Glieder schnüren,
    Mit Stahl bedecken deine zarte Brust,
    Nicht Männerliebe darf dein Herz berühren,
    Mit sündgen Flammen eitler Erdenlust,
    Nie wird der Brautkranz deine Locke zieren,
    Dir blüht kein lieblich Kind an deiner Brust,
    Doch werd ich dich mit kriegerischen Ehren,
    Vor allen Erdenfrauen dich verklären.

    Denn wenn im Kampf die Mutigsten verzagen,
    Wenn Frankreichs letztes Schicksal nun sich naht,
    Dann wirst du meine Oriflamme tragen
    Und wie die rasche Schnitterin die Saat,
    Den stolzen Überwinder niederschlagen,
    Umwälzen wirst du seines Glückes Rad,
    Errettung bringen Frankreichs Heldensöhnen,
    Und Reims befrein und deinen König krönen!"

    Ein Zeichen hat der Himmel mir verheißen,
    Er sendet mir den Helm, er kommt von ihm,
    Mit Götterkraft berühret mich sein Eisen,
    Und mich durchflammt der Mut der Cherubim,
    Ins Kriegsgewühl hinein will es mich reißen,
    Es treibt mich fort mit Sturmes Ungestüm,
    Den Feldruf hör ich mächtig zu mir dringen,
    Das Schlachtroß steigt und die Trompeten klingen.

    (Sie geht ab)

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