MARIA STUART in «Maria Stuart» I.

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    3. Aufzug, 4. Auftritt 

    Maria Stuart und Königin Elisabeth. 

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    2700113 2700113 XlMARIA STUART: Sei's!
    Ich will mich auch noch diesem unterwerfen.
    Fahr hin, ohnmächt'ger Stolz der edeln Seele!
    Ich will vergessen, wer ich bin, und was
    Ich litt; ich will vor ihr mich niederwerfen,
    Die mich in diese Schmach herunterstieß.
    (Sie wendet sich gegen die Königin.)
    Der Himmel hat für Euch entschieden, Schwester!
    Gekrönt vom Sieg ist Euer glücklich Haupt,
    Die Gottheit bet ich an, die Euch erhöhte!
    (Sie fällt vor ihr nieder.)
    Doch seid auch Ihr nun edelmütig, Schwester!
    Laßt mich nicht schmallvoll liegen, Eure Hand
    Streckt aus, reicht mir die königliche Rechte,
    Mich zu erheben von dem tiefen Fall.
    [...] (mit steigendem Affekt).
    Denkt an den Wechsel alles Menschlichen!
    Es leben Götter, die den Hochmut rächen!
    Verehret, fürchtet sie, die schrecklichen,
    Die mich zu Euren Füßen niederstürzen –
    Um dieser fremden Zeugen willen, ehrt
    In mir Euch selbst, entweihet, schändet nicht
    Das Blut der Tudor, das in meinen Adern
    Wie in den Euren fließt – O Gott im Himmel!
    Steht nicht da, schroff und unzugänglich, wie
    Die Felsen klippe, die der Strandende
    Vergeblich ringend zu erfassen strebt.
    Mein Alles hängt, mein Leben, mein Geschick
    An meiner Worte, meiner Tränen Kraft:
    Löst mir das Herz, daß ich das Eure rühre!
    Wenn Ihr mich anschaut mit dem Eisesblick,
    Schließt sich das Herz mit schaudernd zu, der Strom
    Der Tränen stockt, und kaltes Grausen fesselt
    Die Flehensworte mir im Busen an.
    [...] Womit soll ich den Anfang machen, wie
    Die Worte klüglich stellen, daß sie Euch
    Das Herz ergreifen, aber nicht verletzen!
    O Gott, gib meiner Rede Kraft und nimm
    Ihr jeden Stachel, der verwunden könnte!
    Kann ich doch für mich selbst nicht sprechen, ohne Euch
    Schwer zu verklagen, und das will ich nicht.
    – Ihr habt an mir gehandelt, wie nicht recht ist,
    Denn ich bin eine Königin wie Ihr,
    Und Ihr habt als Gefangne mich gehalten;
    Ich kam zu Euch als eine Bittende,
    Und Ihr, des Gastrechts heilige Gesetze,
    Der Völker heilig Recht in mir verhöhnend,
    Schloßt mich in Kerkermauern ein, die Freunde,
    Die Diener werden grausam mir entrissen,
    Unwürd'gem Mangel werd ich preisgegeben,
    Man stellt mich vor ein schimpfliches Gericht –
    Nichts mehr davon! Ein ewiges Vergessen
    Bedecke, was ich Grausames erlitt.

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