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5. Aufzug, 3. Auftritt
Die Infantin allein.
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DIE INFANTIN:
Hör' ich dich noch, Achtung vor meinem Range,
Die meine Leidenschaft verdammt?
Hör' ich dich, Liebe, deren Macht und Süße
Des Stolzes Tyrannei sich widersetzt?
Welcher von beiden sollst du wol
Gehorchen, arme Fürstentochter?
Dein Muth, Rodrigo, macht dich meiner werth,
Doch bist du, wenn auch Held, kein Königssohn.
Erbarmungsloses Schicksal, dessen Härte
So Wunsch und Ehre trennt!
Sind meiner Liebe solche große Leiden
Beschieden wegen dieser edeln Wahl?
O Gott, auf wie viel Seufzer wird
Mein Herz sich vorbereiten müssen,
Wenn es, nach langer Qual, die Liebe nie
Besiegt, noch dem Geliebten sich darf weih'n!
Doch welch Bedenken! die Vernunft staunt über
Die Mißachtung solch würd'ger Wahl;
Bin ich für einen Herrscher auch geboren,
Rodrigo angehören scheint mir Ruhm!
Da du zwei Könige besiegt,
Kann dir wol eine Krone fehlen?
Und, zeigt der Name Cid, den du gewonnen,
Nicht nur zu klar, wen du beherrschen sollst?
Er ist mein würdig, doch gehört Chimenen;
Ich gab ihn, mir zum Unheil, ihr.
Des Vaters Tod schied kaum durch Haß die Beiden,
So daß der Tochter Pflicht ungern ihn rächt.
So ist denn Nichts von seiner Schuld
Zu hoffen, noch von meinem Gram,
Da, mir zur Strafe, das Geschick erlaubt,
Daß Liebe selbst zwei Feinde dauernd eint.





