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3. Aufzug, 3. Auftritt
Chimene und Elvira.
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CHIMENE:
So bin ich endlich denn befreit, und kann
Dir meines Schmerzes Ausbruch zwanglos zeigen,
Kann meinen Seufzern freien Lauf gestatten,
Mein Herz all' meinen Jammer dir eröffnen!
Todt ist mein Vater, und sein Lebensfaden
Ward durch das erste Schwert, mit dem Rodrigo
Sich waffnete, zerschnitten! Augen, weint!
Zerfließt in Thränen! Meines Lebens Hälfte
Stieß ja ins Grab die andre Hälfte, zwingt mich
Die hin ist, an der, die mir blieb, zu rächen!
[...] Ach! Zur Unzeit
Sprichst du in solchen Mißgeschick von Ruhe!
Was mildert jemals meinen Schmerz, wenn ich
Die Hand nicht hassen kann, die ihn verschuldet,
Und was darf ich, als ew'ge Qualen, hoffen,
Verfolg' ich eine Schuld und lieb' den Schuld'gen!
[...] Ihn lieben! Ich vergött're ihn, Elvira!
Die Leidenschaft liegt mit dem Groll im Streit.
Ich find' den Feind in dem Geliebten fühle,
Wie, meinem Zorn zum Trotz, in meinem Herzen
Rodrigo noch mit meinem Vater kämpft.
Er greift ihn an bedrängt ihn weicht vertheidigt
Bald heftig sich, bald schwach, bald siegreich aber
Des Zorns, der Liebe harter Kampf zerreißt
Mein Herz wol doch erweicht nicht meine Seele.
Und welche Macht auch Liebe auf mich ausübt,
Ich frag' sie nicht, gilt es der Pflicht zu folgen,
Gehorch' der Ehre Mahnung schwanke nicht!
Rodrigo ist mir werth, sein Loos betrübt mich;
Mein Herz spricht laut für ihn, allein ich weiß
Wol wer ich bin und daß mein Vater todt.
[...] Grausam ist's
Zu denken grausam, ihn verfolgen müssen!
Ich will sein Haupt, und fürcht' es zu erhalten;
Mein Tod folgt seinem und ich muß ihn strafen!
[...] Wie! Starb in meinen Armen doch mein Vater,
Schrie Rache doch sein Blut, und ich ich sollt' es
Nicht hören! Sollt', schmachvoll von anderm Zauber
Bestrickt, ihm armselige Thränen nur
Zu schulden glauben? Dulden, daß die Liebe
Durch Schweigen meine Ehre feig ersticke?
[...] Ich muß mich rächen, es gilt meine Ehre;
Und lockt auch Liebe schmeichelnd, großen Seelen
Gilt jede Ausflucht stets als tiefe Schmach.
[...] Ich geb' es zu.
[...] Die Ehre wahr'n mein Leiden enden ihn
Verfolgen ihn verderben nach ihm sterben.





