HELENA in «Ein Sommernachtstraum» II.

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    3. Aufzug, 2. Szene 

    Helena, Hermia, Lysander und Demetrius. 

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    1445527 9783423124805 XlHELENA: 
    Ha! sie stimmt auch in die Verschwörung ein.
    Nun merk ich's: alle drei verbanden sich
    Zu dieser falschen Posse gegen mich.
    Feindselge Hermia! undankbares Mädchen!
    Verstandest du, verschworst mit diesen dich,
    Um mich zu necken mit so schnödem Spott?
    Sind alle Heimlichkeiten, die wir teilten,
    Der Schwestertreu Gelübde, jene Stunden,
    Wo wir den raschen Tritt der Zeit verwünscht,
    Wie sie uns schied: o alles nun vergessen?
    Die Schulgenossenschaft, die Kinderunschuld?
    Wie kunstbegabte Götter schufen wir
    Mit unsern Nadeln eine Blume beide,
    Nach einem Muster und auf einem Sitz;
    Ein Liedchen wirbelnd, beid in einem Ton,
    Als wären unsre Hände, Stimmen, Herzen
    Einander einverleibt. So wuchsen wir
    Zusammen, einer Doppelkirsche gleich,
    Zum Schein getrennt, doch in der Trennung eins;
    Zwei holde Beeren, einem Stiel entwachsen,
    Dem Scheine nach zwei Körper, doch ein Herz.
    Zwei Schildern eines Wappens glichen wir,
    Die friedlich stehn, gekrönt von einem Helm.
    Und nun zerreißt Ihr so die alte Liebe?
    Gesellt im Hohne Eurer armen Freundin
    Zu Männern Euch? Das ist nicht freundschaftlich,
    Das ist nicht jungfräulich; und mein Geschlecht
    Sowohl wie ich darf Euch darüber schelten,
    Obschon die Kränkung mich allein betrifft.
    [...] Habt Ihr Lysandern nicht bestellt, zum Hohn
    Mir nachzugehn, zu preisen mein Gesicht?
    Und Euren andern Buhlen, den Demetrius,
    Der eben jetzt noch mich mit Füßen stieß,
    Mich Göttin, Nymphe, wunderschön zu nennen,
    Und köstlich, himmlisch? Warum sagt er das
    Der, die er haßt? Und warum schwört Lysander
    Die Liebe ab, die ganz die Seel ihm füllt,
    Und bietet mir (man denke nur!) sein Herz,
    Als weil Ihr ihn gereizt, weil Ihr's gewollt?
    Bin ich schon nicht so in der Gunst wie Ihr,
    Mit Liebe so umkettet, so beglückt,
    Ja, elend gnug, um ungeliebt zu lieben:
    Ihr solltet mich bedauern, nicht verachten.
    [...] Schon recht! Beharrt nur! Heuchelt ernste Blicke
    Und zieht Gesichter hinterm Rücken mir!
    Blinzt euch nur zu! Verfolgt den feinen Scherz!
    Wohl ausgeführt, wird er euch nachgerühmt.
    Wär Mitleid, Huld und Sitte noch in euch,
    Ihr machtet so mich nicht zu eurem Ziel.
    Doch lebet wohl! Zum Teil ist's meine Schuld:
    Bald wird Entfernung oder Tod sie büßen.


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