Bewertung und Kritik zu
DIE JUNGFRAU VON ORLEANS
nach Friedrich Schiller
Regie: Ewelina Marciniak
Online-Premiere: 17. Juni 2021
Bühnen-Premiere: 22. Juni 2021
Nationaltheater Mannheim
Eingeladen zum 59. Berliner Theatertreffen (2022)
Zum Inhalt: Gotteskriegerin, Bauernmädchen mit Halluzinationen oder Rebellin? Die historische Jeanne d’Arc wurde erst zur Heerführerin ernannt, dann als Hexe verbrannt und schließlich zur Heiligen verklärt. Wer war diese junge Frau, der es gelang, einem autoritären System die Stirn zu bieten und eine ganze Gesellschaft mitzureißen? War sie fanatisch, durchtrieben oder entschlossen? In der »romantischen Tragödie« von 1801 zeigt Friedrich Schiller seine »Jungfrau von Orleans« als Zerrissene zwischen ihrer Mission und ihren eigenen Gefühlen. Heldinnen dürfen nicht lieben – und nicht scheitern. Schiller erfindet ein alternatives Ende und lässt Johanna heroisch auf dem Schlachtfeld fallen. Seine Version des Mythos von Jeanne d'Arc nimmt die junge polnische Regisseurin Ewelina Marciniak zum Anlass, über heldische und einflussreiche Frauen heute nachzudenken. Wer sind die Johannas der Gegenwart? Soldatinnen? Aktivistinnen? Und wie geht unsere Welt mit ihnen um? In ihrer Heimat Polen ist Ewelina Marciniak bereits ein Regiestar. Seit 2018 arbeitet sie auch an deutschen Theatern, u. a. am Hamburger Thalia Theater und am Theater Freiburg. Ihr Interesse an neuen Erzählformen verbindet sie mit der Erforschung weiblicher Perspektiven auf Theatertexte.
Mit: Sophie Arbeiter, Christoph Bornmüller, László Branko Breiding, Matthias Breitenbach, Annemarie Brüntjen, Boris Koneczny, Maria Munkert, Arash Nayebbandi, Ragna Pitoll, Vassilissa Reznikoff
Regie: Ewelina Marciniak
Choreografie: Dominika Knapik
Bühne und Licht: Mirek Kaczmarek
Kostüme: Natalia Mleczak
Musik: Jan Duszyński
Dramaturgie: Joanna Bednarczyk / Anna-Sophia Güther / Sascha Hargesheimer