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Schauspiel Leipzig
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König Ubu / Ubus Prozess

Bewertung und Kritik zu

KÖNIG UBU / UBUS PROZESS
von Alfred Jarry / Simon Stephens
Regie: Claudia Bauer 
Premiere: 27. Januar 2018
Schauspiel Leipzig 

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Zum Inhalt: Der hochdekorierte, aber primitive, feige und gefräßige Vater Ubu wird von seiner machtbesessenen Frau, Mutter Ubu, zum Königsmord angestiftet. Durch ein Massaker an der polnischen Königsfamilie erklimmt das unheilvolle Pärchen den Thron. Nach dem Staatsstreich noch mit vielen Hoffnungen versehen und als recht populär angesehen, verfolgt König Ubu postwendend ganz unverhohlen seine egoistischen Ziele. Zunächst beschließt er, alle Adeligen in der „Enthirnungsmaschine“ hinrichten zu lassen und ihren Besitz zu seinem persönlichen Vorteil einzuziehen. Dann entlässt er alle Richter, für Gerechtigkeit sorgt er nun selbst, und verfügt eine radikale Steuerpolitik mit unmäßiger Potenzierung aller direkten und indirekten Steuern. Auch für deren gewaltsame Eintreibung sorgt der König selbst. Der Widerstand lässt nicht lange auf sich warten — und so revoltiert das unterdrückte Volk, wagt unter Anführung des rechtmäßigen Thronfolgers, der als Einziger dem Massaker entkam, den Aufstand. Gleichzeitig animiert ein Abtrünniger den russischen Zaren, gegen den entfesselt mordenden Despoten zu intervenieren. Es herrscht Krieg.

Mit Wenzel Banneyer, Max Hubacher, Roman Kanonik, Denis Petković, Julia Preuß, Florian Steffens, Daniel Barke, Diana Labrenz, Maike Lindemann, Friedrich Rau

Regie: Claudia Bauer
Bühne: Andreas Auerbach
Kostüme: Vanessa Rust
Musikalische Leitung: Daniel Barke
Sounddesign: Sonja Harth & Rafael Klitzing
Video: Katharina Merten, Kai Schadeberg
Dramaturgie: Matthias Huber
Licht: Veit-Rüdiger Griess

 
Meinung der Presse zu
„König Ubu / Ubus Prozess“
Schauspiel Leipzig

  
Sächsischen Zeitung
Wie tötet man eigentlich ein Kind?


MDR Kultur

Das Einfache hat jetzt die Macht



nachtkritik
Kritik des Popolismus

3.7 von 5 Sterne
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Grellbunte Bühnenfarce mit nachdenklicher Rahmenhandlung
7 Jahre her.
Kritik
''Wie auch dem Jarry'sche Fäkalhumor, der hier mal gesungen, mal rein verbal als „Fickscheiße“ oder kackbraunem Klobürstengag daherkommt. Roman Kanonik und Julia Preuß ziehen alle komischen Register bis zum Entblößen des Hinterteils, das uns Kanoniks Ubu entgegenhält. Sie bewegen sich dabei mehr tänzelnd wie puppenhafte Monstren, die zur Inthronisierung des geldgeilen Potentaten wenigstens ein paar Stücken Torte fürs Volk spendieren. Der Adel wird mit Trommelschlägen in die Versenkung befördert. Die gleichgeschalteten Hofschranzen im Frack ohne Hosen klatschen dem Justiz und „Phynanz“ aufmischenden und Gesetze mit der Klobürste unterzeichnenden Wahnsinnigen im Tutu Beifall. Hier gleicht der Leipziger Ubu dem trotzig kindlichen Trump-Verschnitt von Benny Claessens in Falk Richters zum THEATERTREFFEN eingeladenen Hamburger Jelinek-Inzenierung Am Königsweg. Und natürlich zielt auch der Diplomatie und Politik verachtende Ubu genau dahin.  Claudia Bauer setzt in Sachen Putin mit einem oberkörperfreien Zaren, der einen großen Fisch hält und in Polen auf einem Mammut einreitet, noch einen drauf. Dass diese Art Assoziationen wohlfeil sind, dürfte auch der Regisseurin klar sein. Nach dem etwas zerfasernden Krieg mit Russland folgt Ubus Tribunal, das zunächst wie in einer TV-Liveübertragung auf die Rückwand der Bühne projiziert wird. Ubus Gräueltaten werden geschildert und die ehemaligen Getreuen des Tyrannen als Zeugen wie in einem Interview verhört. Aber alle fallen nach und nach von ihm ab, haben nur auf Befehl gemordet oder wurden dazu gezwungen. Und auch Ubu selbst hält seinen Anklägern eine lange Rede, in der er alle Schuld und Konsequenzen von sich weist. „Ich liebe doch alle.“ Irgendwie kennt man das. Ein Abgesang auf Logik und menschliche Vernunft in einer Welt in permanenter Auflösung.'' schreibt Stefan Bock am 4. Februar 2018 auf KULTURA-EXTRA
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Derbe Komik, die Fortschreibung kommt zu kurz
7 Jahre her.
Kritik
Alfred Jarry hätte an dieser Leipziger „König Ubu/Ubus Prozess“-Inszenierung vermutlich seine helle Freude gehabt. Das Ensemble um Roman Kanonik (u.a. im Monbijou-Sommertheater geschult) als König Ubu und Julia Preuß als seine Frau brettert mit Vollgas in den Fäkalhumor und die derbe, schrille Komik, mit der Jarry 1896 sein Pubklikum schockte. Im Rausch der Masken, des Slapsticks, der Tortenwürfe und Livemusik gehen leider die subtilen Zwischentöne verloren, die András Dömötör in seiner DT-Inszenierung besser herauskitzeln konnte, die inzwischen von der Box in die Kammerspiele gewandert ist. Der Abend schleppt sich recht banal dahin, bis Hausregisseurin Claudia Bauer bei der „Ubus Prozess“-Fortschreibung des britischen Dramatikers Simon Stephens (2012) ankommt. Weiterlesen auf Das Kulturblog
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