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    Schauspiel Leipzig
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    SPIELPLAN & KARTEN

    Antonius und Kleopatra

    Bewertung und Kritik zu

    ANTONIUS UND KLEOPATRA 
    Eine Shakespeare-Installation im Kolonialstil
    Regie: Claudia Bauer 
    Premiere: 15. April 2023 
    Schauspiel Leipzig 

    Zum Inhalt: Wir befinden uns in Ägypten und Rom in den Jahren 40 bis 30 vor unserer Zeitrechnung: Die Weltpolitik wird als Bühne genutzt, um private Befindlichkeiten auszufechten. Die ägyptische Königin Kleopatra und der römische General Marcus Antonius sind im Liebeswahn miteinander verbunden und innerlich zerrissen von Machtgier und Hedonismus. Leidenschaften sind ihre Stärke und ihr Untergang. Der dramatische Freitod beider Beteiligten beendet nicht nur eine Affäre, sondern besiegelt auch die Entscheidung über die Weltherrschaft.

    Intimität und Imperium. Hysterie und Hybris. Am Beginn der Neuzeit, als England gerade dabei war, das Erbe Roms anzutreten, schrieb William Shakespeare eine private Tragödie über die berüchtigten Liebenden — und gleichzeitig eine die gesamte damals bekannte Welt umfassende Historie. Mit Rom und Ägypten stehen zwei unterschiedliche Zeitrechnungen einander gegenüber: das lineare Streben hin zum Weltreich und die Idee der Zeit als Kreislauf der Natur ohne Ziel. Sinnlich berückende Poesie trifft auf geschäftskalte Heuchelei. Und es offenbaren sich in dem Aufeinandertreffen nicht wenige exotistische Fremdzuschreibungen. In der direkten Auseinandersetzung bieten Kleopatra und Antonius großes Kino, aber sie bleiben nicht aufrichtig miteinander. Am Ende werden Verführungskunst und Hormonsteuerung als schlechte politische Ratgeber gebrandmarkt. Und die Alternative West oder Ost soll aufgelöst werden: Octavius, der spätere Kaiser Augustus, macht sich daran, beides künftig durchzuverwalten.

    Regie: Claudia Bauer
    Bühne und Kostüme: Andreas Auerbach
    Dramaturgie: Matthias Döpke
    Licht: Veit-Rüdiger Griess
    Musik: Alexander Dorn
    Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla

    3.0 von 5 Sterne
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    Schräge Shakespeare- Installation
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Die Inszenierung spiegelt da auch das Spiel um Macht und Gender. Kleopatra ist hier stark und möchte Macht als Frau. Reflektiert aber auch die bewusste Ausstellung des weiblichen Körpers. Antonius bekommt, als er aus taktischen Gründen Octavians Schwester heiratet, eine blonde Torsopuppe. Beide SchauspielerInnen steigern sich hier emotional wie körperlich in ihre Rollen. Sie küssen und sie schlagen sich. Die Livekamera zeigt immer wieder Großaufnahmen der beiden. Der Shakespeare-Plot wird an dem nur ca. 100 Minuten langen Abend auch noch halbwegs verständlich rübergebracht. Eine Kraftanstrengung, die in ihrer ganzen Schrägheit recht gut unterhält und am Ende nach dem Tod von Antonius noch einen Genderswitch bereithält. Isermeyer spielt nun die ägyptische Königin, die dem nüchternen Triumphator Octavius nicht als Trophäe dienen will. Da gibt es nochmal pathetisch hohen Ton, den der Abend sonst meist unterläuft. Und das Team geht am Ende ganz locker und hemdsärmelig wie bei einer guten Probe aus der Aufführung raus.'' schreibt Stefan Bock am 17. April 2023 auf KULTURA-EXTRA

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    Komödiantische Kammerspiel-Fingerübung zum Abschied
    1 Jahr her.
    Kritik

    Als der Streit um die Nichtverlängerung und die Hausverbote für zwei Schauspielerinnen im Dezember 2022 eskalierte, beendete Claudia Bauer ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Leipzig als Hausregisseurin, die mit „89/90“ (2017) und „Süßer Vogel Jugend“ (2020) mit zwei Theatertreffen-Einladungen belohnt wurde.

    Ein letztes Mal inszenierte sie heute Abend noch in Leipzig, allerdings nicht mehr auf der großen Bühne, sondern der Nebenspielstätte Diskothek. Die Shakespeare-Tragödie „Antonius und Kleopatra“, die in leidenschaftlicher Liebe und Intrigen gemeinsam untergehen, hat sie sich vorgenommen und macht daraus ein komödiantisches kleines Kammerspiel-Projekt. Als „Shakespeare-Installation im Kolonialstil“ ist der Abend im Untertitel angekündigt, dahinter verbirgt sich dann aber dann doch ein recht gewöhnlicher, zeitgenössischer Theaterabend.

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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik

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