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Schauspiel Leipzig
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SPIELPLAN & KARTEN

Luna Luna

Bewertung und Kritik zu

LUNA LUNA 
von Maren Kames
Regie: Enrico Lübbe 
Premiere: 30. September 2022 
Schauspiel Leipzig 

Zum Inhalt: Das Leben wird nicht einfacher, wenn im Schrank dein Sheitan lauert. Dein Sheitan, der dich immer wieder mit Ratschlägen befällt und dir vorzählt, wo und bei wem du wieder zu nachsichtig warst und zu hoffnungsvoll. Und die Mutter kommt auch gern mit Ratschlägen durch die Tür — natürlich ohne anzuklopfen. Mutters Themen: na ja, sind auch ungefähr die vom Sheitan.
So lebt M. Aber M. lebt nicht nur mit dem Sheitan und der Mutter, sondern auch mit Alphaville, Bon Iver, Portishead und Shakespears Sister. M. lebt mit deren Songs, lebt in ihnen, denkt in ihnen, spricht in ihnen. Und natürlich fragt M. sich ab und zu, ob der Sheitan und die Mutter nicht auch recht haben. Zumindest damit, dass M. mal wieder rausmüsste in die Welt. Und so tritt sie eine Reise an, wie die Welt sie noch nicht gesehen hat: auf ferne Planeten und wieder zurück, bis hin zum Mond-satten Finale mit Annie Lennox. Eine große Reise zu sich selber, auf der M. die letzten Monate und ihre verflossene Beziehung hinter sich lässt, auf der sie Asteroiden trifft und eine Sternschnuppe, Herrn Koschny von der ESA und einen älteren Herrn mit Ziege. Mit dabei als ihre Begleitung: der Sheitan und die Mutter — und über alle Brüche und Risse hinweg führt sie der Soundtrack ihres Lebens.

Mit: Tilo Krügel, Lisa-Katrina Mayer, Christoph Müller, Michael Pempelforth & als Chor: Sabrina Häckel, Lilly Ketelsen, Diana Labrenz, Alice Wohlust, Jonas Enseleit, Carsten Göpfert, Toni Linke, Martin Lorenz und Daniel Barke

Regie: Enrico Lübbe
Musikalische Leitung: Daniel Barke
Bühne: Katrin Nottrodt
Kostüme: Josa Marx
Choreographie: Salome Schneebeli
Dramaturgie: Torsten Buß
Video: Kai Schadeberg und Fabian Polinski
Licht: Veit-Rüdiger Griess

3.0 von 5 Sterne
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Choreografiertes Versepos
2 Jahre her.
Kritik
''Das lyrische Ich in Luna Luna namens „mödchen“ bezeichnet sich ähnlich wie die britische Popsängerin Annie Lennox in ihrem Song No more „I love you‘s” als „lunar“, in ihren „gloriöseren tagen“ genießend, aber auch leidend und „entzwei gebrochen/ und nicht wieder heil geworden“. In Leipzig wird sie verkörpert von Lisa-Katrina Mayer im spacigen Overal. Die Kostüme hat Josa Marx entworfen. Besonders der musikalisch begleitende Chor tritt in leuchtenden oder sogar glitzernden Fantasie-Kostümen auf. Im Text und in den Fußnoten von Maren Kamens gibt es immer wieder Verweise auf Popsongs, was Enrico Lübbe auch folgerichtig zu Gesangseinlagen nutzt. Das rückt den Abend in die Nähe eines Musicals - allerdings auf Kosten des Textes, der von der inneren Zerrissenheit einer jungen Frau erzählt, die am Ende aus den Konventionen eines Fakelands ausbricht. Lübbe geht hier den naheliegenden Weg, den Text nicht nur zu bebildern, sondern die Songs auch in choreografierten Nummern darzubieten. Neben Annie Lennox sind das u.a. Bon Iver, Alphaville, Portishead oder David Bowie, deren Songs diesen Abend bestimmen. Irgendwann landet das sogar bei der bekannten Helene-Fischer-Nummer Atemlos. Die Bühne von Katrin Nottrodt besteht aus innereinander verschachtelten Portalen, auf die in Großbuchstaben Textfragmente projiziert werden. Begleitet wird die Hauptperson von den Schauspielern Tilo Krügel als älterer Herr, Christoph Müller als Mutter und Michael Pempelforth als innerer, Zweifel säender Dämon namens Scheitan mit blauen Trollhaaren. Zwischendrin hängt die Inszenierung leider dramaturgisch etwas durch. Es dominieren meist eingeschobene Bühnenrequisiten wie eine Ziege, ein Raumschiff oder ein riesiger silberner Mond. Der Text von Maren Kames trägt den Abend nicht durchweg über die zwei Stunden. Musikalisch und darstellerisch ist das trotzdem ein Genuss. Das Ensemble wird am Ende nicht unverdient gefeiert. Zum angestrebten Gesamtkunstwerk wird die Inszenierung aber leider nicht.'' schreibt Stefan Bock am 1. Oktober 2022 auf KULTURA-EXTRA
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