Bewertung und Kritik zu
DAS SCHLOSS
nach Texten von Franz Kafka
Regie: Philipp Preuss
Premiere: 21. Januar 2022
Schauspiel Leipzig
Zum Inhalt: Bei K.s nächtlicher Ankunft ist das Schloss vor lauter Nebel gar nicht sichtbar. Dafür die dunklen Augen, die K. beobachten, mustern, abweisen. Du bist nicht von hier, gehörst nicht dazu und wirst nie dazugehören, scheinen die Blicke zu sagen. Er sei vom Schlossherrn als Landvermesser bestellt, so K. Doch darüber will niemand Bescheid wissen.
K.s Versuche, Eintritt in das Schloss zu erhalten, um mit dem Auftraggeber sprechen zu können, scheitern: Selbst die Türen, die sich ihm durch seine Geliebte Frieda, seine vermeintlichen Gehilfen Artur und Jeremias sowie den Schlossboten Barnabas zu öffnen scheinen, entpuppen sich als Trugschlüsse. K. sieht sich einem undurchschaubaren Labyrinth aus Zuständigkeiten und Machtverhältnissen ausgesetzt; einer Welt, deren Gesetze er nicht zu entschlüsseln vermag. Und so bleibt K. all seiner Anstrengung zum Trotz ein Außenseiter: Sowohl das Schloss als auch die Dorfgemeinschaft verwehren sich ihm bis zuletzt — aber aufgeben, sich dem rätselhaften Bann des Schlosses entziehen und das Dorf zurücklassen, daran kann und will er trotzdem nicht denken.
Mit: Alina-Katharin Heipe, Roman Kanonik, Andreas Keller, Markus Lerch, Annett Sawallisch, Bettina Schmidt und Elzemarieke de Vos
Regie: Philipp Preuss
Bühne: Ramallah Aubrecht
Kostüme: Eva Karobath
Video/Live-Video: Konny Keller
Musik/Live-Musik: Kornelius Heidebrecht
Dramaturgie: Georg Mellert
Licht: Carsten Rüger