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Die Hermannsschlacht

Bewertung und Kritik zu

DIE HERMANNSSCHLACHT
von Heinrich von Kleist
Regie: Dušan David Pařízek 
Premiere: 3. Oktober 2019 
Schauspiel Leipzig 

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Zum Inhalt: Cheruskerfürst Hermann schließt mit den Römern ein Scheinbündnis gegen die Sueven. Zugleich unterbreitet er den Sueven ein Bündnisangebot, um die römischen Truppen in einen Hinterhalt zu locken. Er schürt den Hass der einheimischen Bevölkerung gegen die fremden Besatzer. Schließlich stehen fast alle Germanen, die zuvor untereinander zerstritten waren, auf seiner Seite. Nachdem die Truppen des römischen Feldherrn Varus vernichtend geschlagen sind, soll Hermann zum König von Germanien ausgerufen werden.

Mit: Dirk Lange (Hermann), Bettina Schmidt (Thusnelda), Julian Kluge (Eginhardt), Markus Lerch (Quintilius Varus) und Thomas Braungardt (Ventidius)

Regie und Bühne: Dušan David Pařízek
Kostüme: Kamila Polívková
Dramaturgie: Matthias Döpke
Licht: Veit-Rüdiger Griess

4.0 von 5 Sterne
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Kleists Nationaldrama
5 Jahre her.
Kritik
''Der Mann verteilt mit seiner Frau Jägermeister wie Werbegeschenke und stellt sich so dem Publikum und Volke vor. Der römische Legat Ventidius (Thomas Braungardt), der hin und wieder zur Laute greift, wird in der Aussprache des Teutoburger Waldes berichtigt. Der Dialekt sorgt hier auch für etwas Gagpotential. Mal ist es das landläufige Sächsisch, dann andere deutsche Dialekte und eine nicht im Stück enthaltenen Parodie des schwäbelnden Suevenfürsten Marbod. Die Ironie hält sich aber die Waage zur eigentlichen Ansage, den Gegner mit allen Mitteln zu schlagen. Bei Hermann sind das vor allem Fake News, wie man heute sagen würde. Allerdings ist der römische Feldherr Varus (Markus Lerch), der bei der Ankunft seine Standarten in den Bühnenboden rammt, an sich schon ein Unsympath, der seinem Schicksal auch relativ schnell zugeführt wird. Die Aufwertung der Thusnelda, die Pařízek mit seiner Inszenierung sicher vorhatte, verpufft allerdings etwas zu Gunsten der toxischen Männlichkeit, die dann aber doch nicht wirklich zum Zuge kommt. So bleibt die Inszenierung etwas Unentschieden, auch wenn „Thuschen“ den Verehrer Ventidius höchstpersönlich ins Jenseits befördert und nicht die germanische Bärin dazu braucht. Danach steigt man noch etwas aus dem Drama aus für ein Bier an der Rampe. Zum vorgezogenen Ende erscheint das Germanentrio dann allein. Dem folgt ein Mashup aus deutschen Durchhalteparolen und nationalen Beschwörungsformeln von Kaiser Wilhelm über die DDR-Nationalhymne bis zu Höcke-Parolen. Es ist sicher nach wie vor schwierig, Kleists Zeitstück aktuell nutzbar zu machen. Dušan David Pařízek ist das mit seiner nüchtern konzentrierten Hermannsschlacht aber doch weitestgehend gelungen.'' schreibt Stefan Bock am 4. Oktober 2019 auf KULTURA-EXTRA
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