Bewertung und Kritik zu
HERZOG BLAUBARTS BURG / PAGLIACCI (BAJAZZO)
von Béla Bartók / Ruggero Leoncavallo
Regie: Philipp J. Neumann (Blaubart) / Anthony Pilavachi (Bajazzo)
Premiere: 7. April 2018
Oper Leipzig
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Zum Inhalt: Als geheimnisvolle, uneinnehmbare Burg erscheint Blaubarts verschattete Seelenwelt, die seine Braut Judith mit ihrer Liebe erwärmen und mit Licht durchfluten will. Doch sein Innerstes verbirgt sich hinter sieben geheimnisvollen Türen. Ebenso hingebungsvoll wie fordernd trotzt Judith ihrem Gemahl die Schlüssel zu den verborgensten Winkeln seiner Seelenräume ab. Je tiefer sie in sein Unterbewusstsein eindringt, desto grausamer und überwältigender werden ihre Entdeckungen. Hinter der letzten Tür schließlich findet sie Blaubarts frühere Frauen, verklärt zu Morgenröte, Mittagssonne und Abenddämmerung. Judith muss sich ihnen als Dunkelheit der Nacht anschließen und besiegelt damit die Finsternis in Blaubarts Burg: »Nacht bleibt es nun ewig.«
In einem Doppelabend wird Bartóks 1911 entstandene einzige Oper Leoncavallos »Pagliacci« gegenübergestellt, jener tragischen Geschichte des alternden Schauspielers Canio, der von seiner jungen Frau Nedda betrogen wird – sowohl auf dem Theater als auch hinter den Kulissen. Es beginnt ein gefährliches Ineinander von Spiel und Realität, das auf offener Bühne seinen tödlichen Ausgang findet. Erlösung erfahren weder Canio noch Blaubart: Die Kluft zwischen den Geschlechtern bleibt unüberbrückbar, Einsamkeit ihr Schicksal.
Musikalische Leitung: Christoph Gedschold
Inszenierung: Philipp J. Neumann (Blaubart) / Anthony Pilavachi (Bajazzo)
Bühne: Philipp J. Neumann (Blaubart) / Tatja a Ivaschine (Bajazzo)
Kostüme: Karoline Schreiber (Blaubart) / Tatjana Ivaschina (Bajazzo)
Choreinstudierung: Thomas Eitler-de Lint und Sophie Bauer (Kinderchor)