Bewertung und Kritik zu
KAFKA
von und mit Achim Conrad und Thomas Hupfer
Premiere: 10. Januar 2019
Freies Werkstatt Theater Köln
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Zum Inhalt: Franz Kafka, so die Ansicht einiger Biographen, hat in seinen Werken den Albtraum der Moderne vorweg genommen: die hinter dem Rücken jedes Einzelnen sich vollziehende Enteignung des Lebens. Das Theaterprojekt von Achim Conrad und Thomas Hupfer führt die Zuschauer auf verschlungenen Wegen durch das Theaterhaus des Freien Werkstatt Theaters und verbindet dabei Texte Kafkas zu Stationen einer Handlung, die die Lebensgeschichte des Autors reflektiert, ohne jedoch seine Biographie entfalten zu wollen. Es zielt vielmehr auf eine Dramatisierung seines Innenlebens, seiner künstlerischen Welt, die ihm Halt gibt und ihn zugleich schmerzhaft von der Außenwelt trennt.
Den Handlungsrahmen bildet ein Kapitel aus Kafkas Romanfragment „Der Verschollene“ (postum zunächst veröffentlicht als „Amerika“), in dem das „Naturtheater von Oklahoma“ ins Spiel kommt: ein Ort großer Verheißungen, der den Aufbruch in ein neues, selbstbestimmtes Leben verspricht. Auch K. – das Namenskürzel verweist auf den Romanprotagonisten Karl Roßmann wie auf Kafka selbst – begibt sich vor die Tore des Theaters und begehrt Aufnahme, die ihm als einzigem Bewerber gewährt wird. Doch das neue Lebensumfeld funktioniert, wie auch das frühere, nach Gesetzmäßigkeiten, die sich K. nicht erschließen.
Inszenierung, Spiel: Achim Conrad und Thomas Hupfer
Ausstattung; Heike Engelbert
Stückfassung: Thomas Hupfer