Bewertung und Kritik zu
CELLAR AND SECRETS
DIN A 13 tanzcompany
Choreographie: Gerda König, Gitta Roser
Premiere: 9. Dezember 2018
Tanzfaktur Köln
Zum Inhalt: In Zeiten wachsender Transparenz, gläserner Wände und Decken, bodentiefer Fenster und sogenannter Smart Homes, die über die Gewohnheiten der Hausbewohner Daten erheben, ist der Keller der letzte Ort des Heimlichen – das Dark-Net des Hauses.
Der Keller speichert nicht nur die aussortierten Dinge, sondern auch alles Wollen und alles Scheitern, das hierher verfrachtet wurde. Es ist der Raum, in dem ungelebte Wünsche, Sehnsüchte, (Ge)Lüste, Neurosen vor unerwünschten Blicken sind und lebendig werden dürfen.
„Cellar and Secrets“ spielt mit der Absurdität des Verborgenen und holt Situationen aus dem dunklen Keller ans Licht. Freaks und psychisch Versehrte, zutraulich Perverse oder auch nur lustig Verdrehte in den Parallelwelten ihres verborgenen Alltags - die Armseligkeit unserer Triebe, Langeweile und Exhibitionismus und himmelschreiende Einsamkeit: Geheime Leidenschaften werden sichtbar, bizarre Neurosen werden gelebt, Rituale in Szene gesetzt – mal humorvoll, mal beängstigend oder auch nur staunend.
Die Zuschauer*innen werden in ebenso skurrilen, wie beklemmenden Geschichten mit den verborgenen Ängsten, geheimen Wünschen und Unsicherheiten dieser Akteur*innen konfrontiert.
Die Schattenräume unserer Gesellschaft treten als ihre Neurosenin Erscheinung.