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Schauspiel Köln
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Asche

Bewertung und Kritik zu

ASCHE 
von Elfriede Jelinek
Regie: Kamila Polívková 
Premiere: 26. April 2025 
Schauspiel Köln

Zum Inhalt: Was passiert, wenn der Tod plötzlich den Herzensmenschen nimmt? Wenn der Bezug zur Welt verloren geht und man sich vor lauter Einsamkeit fühlt wie der letzte Mensch auf dem Planeten? Und was, wenn sogar die Erde selbst wirkt, als wäre sie zu alt, von den Menschen verletzt und alleingelassen? Wie geht es weiter? Kann überhaupt noch einmal ein Neuanfang gelingen – für sich selbst und für die Welt? In Elfriede Jelineks zutiefst persönlichen Theatertext wird um den Verlust eines geliebten Menschen getrauert. Das Abschiednehmen wird für die Nobelpreisträgerin zum Ausgangspunkt, um über das Älterwerden, die Klimakatastrophe, die Menschheit, Götter, Schöpfung und Weltuntergang nachzudenken. Dabei verzichtet Jelinek nicht auf ihren Humor und ihre Leichtigkeit, die in Momenten der Schwäche Trost spenden.

Die tschechische Regisseurin Kamila Polívková ist für ihre raffinierten Bühnen- und Videokonzepte bekannt. In ihrer ersten Inszenierung am Schauspiel Köln versetzt sie ASCHE in eine Schneelandschaft und gibt der Trauer, die in unserer Gesellschaft oft an den Rand gedrängt wird, in all ihren Facetten Raum.

Regie: Kamila Polívková
Bühne & Video: Antonín Šilar
Kostüme: Elke von Sivers
Musik: Þóranna Dögg Björnsdóttir
Licht: Jürgen Kapitein
Dramaturgie: Dominika Široká
Mit: Zainab Alsawah, Peter Fasching, Cristin König, Mathias Max Herrmann und Kristin Steffen

3.0 von 5 Sterne
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Der Welt abhanden gekommen - I
18 Tage her.
Kritik

''Cristin König steht anfangs als zentrale Figur und Trauernde – eine Art Alter Ego der Autorin – inmitten einer kargen, mit echtem Schnee bedeckten, dunkel gehaltenen Bühne. Sie spricht nach vorne weg und ruft ein imaginäres Gegenüber an: „Welche Anzahl von Welten nehmen wir an? Wie viele davon habe allein ich schon verbraucht?“

Später gibt der Bereich auf der rechten Bühnenseite den Blick auf einen Innenraum frei, der an ein Beerdigungsinstitut oder ein Krematorium erinnert (Bühne & Video: Antonín Šilar). Eine platzierte Anrichte schafft Assoziationen zu einem Sarg. Innerhalb dieser rechten Spielebene verkörpern vier weitere Figuren die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Gedanken der Trauernden gehen nun sozusagen als innere Anteile über in Stimmen der Elemente. Diese geben jedoch den Gedankenwelten der Trauernden auch einen anderen Fokus oder eine andere Richtung. Ein Manko der Inszenierung ist hier, dass die Elemente nicht nur aufgrund der Kostüme in recht zurückhaltenden Bildern verkörpert werden. So setzt Zainab Alsawah als Element Wasser wiederholt Teewasser auf. Kristin Steffen hustet als Element Luft mehrfach. Peter Fasching zündelt als Element Feuer mit einem Feuerzeug. Matthias Max Herrmann hebt als Erd-Element Schnee vom Boden auf und trägt verschmierte Erdfarben auf seinem Hemd. Tatsächlich spielen eben diese vier Elemente auch beim Sterben eine zentrale Rolle.

Der im Wechsel vorgetragene Text enthält Referenzen auf vier Lieder oder Liedfragmente und Nietzsches zentralen Gedanken von der „ewigen Wiederkunft des Gleichen“.

Die Aufführung, in der sich die Figuren nur zaghaft bewegen und die meiste Zeit auf der rechten Bühnenebene gespielt wird, vermag aufgrund fehlender Interaktion kaum zu berühren und hinterlässt sein Publikum nachdenklich.'' schreibt Ansgar Skoda am 1. Juli 2025 auf KULTURA-EXTRA

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