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SPIELPLAN & KARTEN

Die letzten Männer des Westens

Bewertung und Kritik zu

DIE LETZTEN MÄNNER DES WESTENS 
von Tobias Ginsburg
Regie: Rafael Sanchez 
Premiere: 22. März 2024 
Schauspiel Köln

Zum Inhalt: Weltweit erstarkt die extreme Rechte und faschistische Bewegungen gewinnen an Macht und Sichtbarkeit. Der Autor Tobias Ginsburg machte sich auf, rechte Netzwerke undercover zu infiltrieren. Was verbindet die unterschiedlichen Szenen? Wie werden Neuankömmlinge rekrutiert? Weshalb spielen Männlichkeitswahn, Antifeminismus und Queerfeindlichkeit eine so zentrale Rolle? Vorgefunden hat er das Narrativ einer Weltverschwörung, die Erzählung, dass der westliche Mann unterdrückt und vom Aussterben bedroht sei – eine finstere Gruselgeschichte, die wie ein Radikalisierungs-Beschleuniger wirkt.

Quer durch Deutschland, in die Tiefen des Internets, in die USA und nach Polen führte Tobias Ginsburg seine Recherche, die 2021 als Buch veröffentlicht wurde. Mit abgründigem Humor und einem menschenfreundlichen Blick zeigte er, wie aus gekränkten Männern Krieger gemacht werden. Und welche Konsequenzen ihr Hass haben kann – für Frauen, queere Menschen und für die offene Gesellschaft.

Regie: Rafael Sanchez
Bühne: Eva-Maria Bauer
Kostüme: Ursula Leuenberger
Video: Meika Dresenkamp
Musik: Cornelius Borgolte
Licht: Jürgen Kapitein
Dramaturgie: Sibylle Dudek

2.0 von 5 Sterne
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Alphamänner für Demokratie- feindlichkeit
23 Tage her.
Kritik

''Trotz regelmäßiger neuer Akzentsetzungen wiederholen sich Kernaussagen der Männerbünde, wie zum Rückgang der Geburtenraten. Eine gewisse Vorsicht hinsichtlich polarisierender Debatten ist mit Blick auf den Islam anzumerken. So deutet eine der Figuren polemisch an, wenn man den sogenannten Moslems nicht zuvorkomme, würden sie Deutschland bald überbevölkern und auch politisch neue Maßstäbe setzen. Diese Angst verfolgt die Inszenierung nicht weiter. Und eher nur nebenbei wird mit der Aussage, dass Männer aus islamisch geprägten Kulturen noch richtige Männer seien, im Gegensatz zu den deutschen „Luschen“, die Ähnlichkeit entsprechend chauvinistischer Weltbilder angedeutet. Mutiger wäre es sicherlich gewesen, wenn Ginsburg sein Rechercheprojekt auch auf Koranschulen und Moscheen ausgeweitet hätte. Predigten und Lehrstoffe sind hier oftmals nicht nur konservativ-religiös, sondern eröffnen auch politische Problemfelder. In autoritativen Texten des Islam werden Frauen nicht als gleichberechtigt angesehen. Sie benötigen so oft einen männlichen Vormund. Mitglieder islamischer Gemeinden müssen oft in Aufnahmeformularen bestätigen, dass sie nicht homosexuell sind. Nach massiven Drohungen möchte der Tagesschau-Sprecher Constantin Schreiber, Autor des Bestsellers Inside Islam (2017), sich seit 2023 nicht mehr öffentlich zum Islam äußern. Von einer möglichen Tabuisierung notwendiger Islamkritik profitieren eben jene rechte Parteien wie die AfD, die bewusst einen islamfeindlichen Kurs offenbaren, selbst jedoch auch weder die Rechte von Frauen noch von sexuellen Minderheiten stärken möchten.

Immerhin unterstreicht die Aufführung, dass Antifeminismus und Queerfeindlichkeit einhergehen, ob nun bei den Rechten oder Identitären, oder in weiten Teilen des Islams.'' schreibt n. k. am 30. Dezember 2024 auf KULTURA-EXTRA

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