Bewertung und Kritik zu
DER EINGEBILDETE KRANKE
von Molière
Regie: Stefan Bachmann
Premiere: 29. September 2022
Schauspiel Köln
Zum Inhalt: DER EINGEBILDETE KRANKE ist Molières letztes und berühmtestes Theaterstück. Die Uraufführung findet 1673 statt, in der Titelrolle steht Molière selbst auf der Bühne. Das Stück beschreibt das Verhältnis eines selbstmitleidigen Hypochonders zu seinen geldgierigen Ärzten als eine für beide Seiten Gewinn bringende Symbiose. Die parasitäre Medizin lässt sich ihre Scharlatanerie teuer bezahlen und züchten mit Unwissen neues Leid, während mit dem Ausmaß der eingebildeten Krankheit die Macht des Patienten über sein Umfeld wächst. Molière widmet das Stück dem Sonnenkönig, der tatsächlich von einem Heer sogenannter Heilkundiger grausam zu Tode behandelt wird, greift als Argan im Stück selbst den Komödiendichter Molière an, dem er die Rache der Ärzte an den Hals wünscht, und stirbt – als hätte eine höhere Instanz diese Pointe geschrieben – während der vierten Aufführung auf der Bühne an einem Blutsturz.
Mit: Paul Basonga, Rosa Enskat, Lola Klamroth, Melanie Kretschmann, Anja Lais, Justus Maier, Kei Muramoto und Kais Setti sowie dem Live-Musiker Radek Stawarz
Regie: Stefan Bachmann
Bühne und Kostüme: Jana Findeklee und Joki Tewes
Komposition und musikalische Leitung: Sven Kaiser
Choreografie: Sabina Perry
Licht: Michael Gööck
Dramaturgie: Thomas Jonigk