Bewertung und Kritik zu
MOLIÈRE
Ich bin ein Dämon, Fleisch geworden und als Mensch verkleidet
Regie: Frank Castorf
Premiere: 21. Januar 2022
Schauspiel Köln
Zum Inhalt: 13 Jahre bespielte Molière mit seiner Wanderbühne die Marktplätze des Pariser Umlands. Die Gruppe hatte sich 1643 unter dem Namen L’Illustre Théâtre gegründet und überzeugte nicht nur Bauern, Bäuerinnen und das Bürgertum, sondern zuletzt auch den Hof von Ludwig XIV. Angelehnt an das italienische Vorbild der Commedia dell'arte, in der grobschlächtige Charaktertypen sich mit Musik, Tanz, Pantomime und dem Ungeschick des Dienerpaars vereinen, perfektionierte Molière mit blitzschnellen Rollen- und Szenenwechseln die Kunst der Verwandlung. Es war der Großvater, der Molière als Kind in die Welt des Theaters einführte, ihn mit auf den Jahrmarkt nahm. Dieser erste Eindruck des Gauklertums sollte sich später durch die Beobachtung des ländlichen Karnevals verfestigten. Ariane Mnouchkine hat die Leidenschaft des französischen Dramatikers, der häufig auch Schauspieler und Regisseur zugleich war, 1978 in einem Film festgehalten. Über 30 Theaterstücke umfasst sein Lebenswerk, in denen neben Themen wie exzessiver Eifersucht, Ärztesatire, Jähzorn und Religionskritik vor allem Wahn und Heuchelei wiederkehrende Motive sind.
Mit: Alexander Angeletta, Jeanne Balibar, Paul Basonga, Bruno Cathomas, Margot Gödrös, Marek Harloff, Lola Klamroth, Justus Maier und Kei Muramoto sowie die Pianistin Marlies Debacker
Regie: Frank Castorf
Bühne: Aleksandar Denic
Kostüme: Adriana Braga Paretzki
Video: Andreas Deinert
Musik: William Minke
Licht-Design: Lothar Baumgarte
Dramaturgie: Lea Goebel
Künstlerische Produktionsleitung: Sebastian Klink
Live-Kamera: Andreas Deinert & Severin Renke