Bewertung und Kritik zu
ALICE
frei nach Lewis Carroll
Regie: Anna-Elisabeth Frick
Online-Premiere: 8. April 2021
Theater Kiel - Studio im Schauspielhaus
Zum Inhalt: Woran kann ich mich nicht mehr erinnern? Und – war ich wohl noch dieselbe, als ich heute Morgen aufstand? Und – was passiert, wenn ich falle? Mich fallen lasse in Beobachtungen, Überlegungen und Gefühle, ausgelöst durch Rätsel ohne Lösung und Fragen ohne Antwort? Diese und ähnliche Gedanken formuliert Alice aus Lewis Carrolls Klassiker von 1865 auf ihrer Reise ins Wunderland, in dem gänzlich andere Regeln zu gelten scheinen. Alice ist eigentlich ein gewöhnliches Mädchen, könnte man meinen. Es sitzt an einem sonnigen Nachmittag am Fluss, döst, und wünscht sich etwas Ablenkung. Ein vorbeieilendes Kaninchen mit Weste und Taschenuhr kommt ihr gerade recht, um sich kopfüber in ein Abenteuer zu stürzen. Womöglich hätte sie sich schon hier über dieses Wesen wundern können, dafür bleibt ihr auf der beginnenden Reise jedoch noch genug Zeit. Wichtiger ist in diesem Moment der Aufbruch und die leidenschaftliche Hingabe, mit der Alice sich ins Wunderland begibt. Er wird zum Aufhänger für die frisch entstandene Inszenierung.