Bewertung und Kritik zu
MACBETH
von William Shakespeare
Regie: Karin Henkel
Premiere: 5. Oktober 2022
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Zum Inhalt: Die schottische Tragödie ist eine überzeitliche Parabel über das unstillbare Verlangen des Menschen nach Macht und über die Verbrechen einer Schreckensherrschaft. Shakespeare schuf ein politisches Stück, das seine eigene, sehr bewegte Epoche mit ihren weltanschaulichen und politischen Konflikten spiegelt. Er reflektiert die englische Gesellschaft des 17. Jahrhunderts, die, bedroht von der Pest und geprägt von gewalttätigen religiösen Auseinandersetzungen, dem Glauben an Magie und Mystik nachhing. Zudem stellt er auch hier die Frage nach der Legitimität von Herrschaft und Krieg.
Als sich Macbeth die Gelegenheit bietet, greift er nach der Macht und verfolgt dabei einen mörderischen Plan, um König von Schottland zu werden. Hadert er anfangs noch mit sich und seinem Gewissen, folgt bald Mord auf Mord. Es geht um Machterhalt um jeden Preis. Shakespeare zeigt die Mechanismen, wie diese Art von Machthabern – und die jüngste Geschichte und die Gegenwart kennen viele dieser Potentaten – agieren. Er führt vor, wie sie die Welt manipulieren, ihr Land unterdrücken, Angst verbreiten und alles, was sich ihnen in den Weg stellt, auslöschen. Macbeths Herrschaft findet ein Ende durch die Gegenwehr seiner Gegner – durch einen neuen Krieg. Was kommt danach? Die Geschichte zeigt, jeder Frieden bleibt fragil.
Mit Kristof Van Boven, Jan-Peter Kampwirth, Lars Rudolph, Angelika Richter, Kate Strong, Michael Weber
Regie: Karin Henkel
Bühne: Katrin Brack
Kostüme: Adriana Braga Peretzki
Kostümmitarbeit: Tabea Harms
Licht: Holger Stellwag
Musik: Friederike Bernhardt, Matti Gajek
Dramaturgie: Roland Koberg
Dramaturgiemitarbeit: Finnja Denkewitz