Bewertung und Kritik zu
LÄRM. BLINDES SEHEN. BLINDE SEHEN!
von Elfriede Jelinek
Regie: Dušan David Pařízek
Premiere: 5. Juni 2021
Deutsches Schauspielhaus Hamburg
Zum Inhalt: Wenn sich Elfriede Jelinek, seit ihren literarischen Anfängen „Herrin der Medien-Gewitter“, in ihrem neuesten Theatertext an das unaufhörliche Gerede über die Pandemie in den Medien heftet, dann kann nur ein Strom schillernder Bedeutungen entstehen. Lärm: das ist der Wortschwall an Nachrichten, Reden, Erklärungen, Gerüchten, Theorien und Verschwörungsmythen, der uns im Zusammenhang mit der Pandemie täglich überschwemmt. Kunst ist, wie Jelinek aus dieser Kakophonie streitender Stimmen ein Netz bemerkenswerter Korrespondenzen spinnt: Beispielsweise ist die Behauptung, allein und einzig Wahrheit und Wirklichkeit zu kennen, ein Anspruch, den alle teilen und der gerade deshalb immer wieder aufs Neue spaltet und sprengt.
Mit Josefine Israel, Jan-Peter Kampwirth, Eva Mattes, Angelika Richter, Lars Rudolph, Maximilian Scheidt, Ernst Stötzner, Julia Wieninger
Musiker: Lukas Fröhlich, Sebastian »johnny« John, Stefan Pahlke
Regie: Karin Beier
Bühne: Duri Bischoff
Kostüme: Wicke Naujoks
Musik: Jörg Gollasch
Video: Severin Renke
Licht: Annette Ter Meulen
Choreographische Mitarbeit: Altea Garrido
Körpertraining: Valentí Rocamora I Torà
Dramaturgie: Rita Thiele