Garland

    Bewertung und Kritik zu

    GARLAND 
    von Svenja Viola Bungarten
    Regie: Anita Vulesica 
    Premiere: 6. November 2021 
    Schauspielhaus Graz 

    Zum Inhalt: „Garland“ ist ein Theaterstück nach einem Film von Salvatore Brandt. Dieser ist ein Spezialist für Low-Budget-Horror-Heimatfilme, in denen ausnahmslos niemand überlebt und die folglich niemand sehen will. Ist die Situation in der ländlichen Gegend, in der er seinerseits versucht, mit seiner Kunst zu überleben, doch schon schlimm genug: Dürre, Hitze und Staub führen zu Erosion, Bränden und Landflucht. Einzig die Moderatorin des Lokalradiosenders „Radio Garland“ versucht dort als munter sprudelnde Informationsquelle gute Laune und launige Musik zu verbreiten. Zu Gast bei ihr im Studio sind nicht nur der erfolglose Filmemacher auf der Suche nach Sponsoren, sondern auch zwei abgebrannte, mit ihrer Versicherungsgesellschaft hadernde Landwirte und eine mit brennbaren Substanzen handelnde Tankstellenbesitzerin, die denkt, ein Lied im Radio würde dabei helfen, ihre verlorene Tochter zu finden.

    Eine ländliche Komödie, eine Klimatragödie, ein Theater-Roadmovie, eine Zauberer-von-Oz-Posse, eine Polizeisatire, ein Stück voll skurriler Gestalten: Hier kämpfen und solidarisieren, straucheln und fangen sie sich auf, die Loser, die Abgehängten, die Habenichtse in einem mittleren Osten irgendwo in Europa. Zähe Gestalten, die uns daran erinnern, dass Aufgeben keine Option ist, selbst wenn die Probleme übermächtig sind. Oder, wie die jugendliche, vermeintliche Brandstifterin Dorothee Sturm (eine entfernte Verwandte von Greta Thunberg) sagt: „Es geht genau darum, dass man es trotzdem versucht. Gegen alle Widerstände.“

    Regie: Anita Vulesica
    Bühne & Video: Frank Holldack
    Kostüme: Geraldine Arnold
    Musik: Camill Jammal
    Choreographie: Mirjam Klebel
    Licht: Anton Oswald
    Dramaturgie: Karla Mäder

    TRAILER


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    2.0 von 5 Sterne
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    Überdrehte Klimakrisen-Farce
    2 years ago
    Kritik
    Auch in der aufgekratzten Welt von „Garland“ ist schon fast alles zu spät, die Erderhitzung nimmt ihren Lauf und vor allem ist dieses Stück eine Farce auf die Klimakrise. Die Wortgefechte sind überdreht, die Figuren oft klischeehaft, dies gilt vor allem für den ebenso egomanischen wie erfolglosen Filmregisseur Salvatore Brandt, der nur wegen einer Namensverwechslung von der in ihrer Studio-Gluthitze schweißgebadeten Radiomoderatorin (Lisa Birke Balzer) zum Interview eingeladen wurde. „Garland“ ist im Stil der Hollywood-Screwball-Comedy geschrieben und von Anita Vulesica, einer der besten Komödiantinnen des deutschsprachigen Theaters, die sich inzwischen stärker auf das Regiefach konzentriert, sehr routiniert inszeniert. Dennoch tappen Stücktext und Inszenierung in einige Klischeefallen, der bitterböse Humor des erfolgreicheren Nachfolge-Stücks „Maria Magda“ fehlte diesem früheren, zweiten Werk der jungen Autorin Svenja Viola Bungarten noch. Weiterlesen
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