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    Die Revolution frisst ihre Kinder!

    Bewertung und Kritik zu

    DIE REVOLUTION FRISST IHRE KINDER!
    Ein Film- und Theaterprojekt
    Regie: Jan-Christoph Gockel 
    Premiere: 23. November 2018 
    Schauspielhaus Graz 


    Eingeladen zu den Berliner Autorentheatertagen (2019) 

    eventimTICKETS ONLINE KAUFEN

    https://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=aufderbuehne-21&l=li3&o=3&a=3518425374Zum Inhalt: Die Revolution frisst ihre Kinder! erzählt von einer Theatertruppe, die nach Burkina Faso reist und dabei in eine Revolution gerät. Die Regisseurin, gespielt von Julia Gräfner, verfällt in einen inszenatorischen Wahn: Endlich ist sie an der Wurzel ihrer Kunst, endlich mischt sich politische Wirklichkeit mit Fiktion. Während in ihrem Team – bestehend aus den zwei Puppenspielern Raphael Muff und Michael Pietsch und dem Musiker Komi Togbonou – die Angst vor der Unberechenbarkeit der Revolution, sowie der Regisseurin, steigt. Auch die Grazer Intendantin Evamaria Salcher sorgt sich über die ausbleibende Kommunikation, und der Schauspieler Florian Köhler probt zuhause sein Solo als Danton.
    Im Stil einer "Fake-Dokumentation" blickt das Stück hautnah hinter die Kulissen des Stadttheaterbetriebs, der ein ziemlich verrücktes Projekt stemmt. Man sieht die Theatertruppe, wie sie während der Reise auf reale und fiktive Personen trifft, wie sie immer tiefer in den Mythos rund um den (realen) charismatischen Unabhängigkeitskämpfer und 1987 ermordeten Präsidenten Thomas Sankara eintaucht, der dem zu französischen Kolonialzeiten Obervolta genannten Staat 1984 den Namen Burkina Faso gab, übersetzt "Land der aufrechten Menschen". Mutmaßlich war Sankaras Nachfolger Blaise Compaoré an dem Mord von Thomas Sankara beteiligt und regierte danach autokratisch 27 Jahre lang – bis 2014 eine Revolution ausbrach.
    Ausgangspunkt für diese Stückentwicklung war die Inszenierung Der Auftrag: Dantons Tod von Jan-Christoph Gockel am Schauspielhaus Graz, die im Jahr 2017 mit dem Wiener Nestroypreis ausgezeichnet wurde. Den Hintergrund für die Weiterentwicklung dieser Theaterarbeit in Burkina Faso bildet ein reales Ereignis: Jan-Christoph Gockel hat 2014 den Volksaufstand selbst miterlebt, als er sein Stück Coltan-Fieber für das Festival Les Récréâtrales erarbeitete. Am Tag der geplanten Premiere wurde der damalige Präsident Blaise Compaoré gestürzt. Diese eindrücklichen Erfahrungen der Revolution, bei der sich Kunst und Politik kraftvoll vereinten, wurden in Die Revolution frisst ihre Kinder! verarbeitet.

    Mit Julia Gräfner, Florian Köhler, Raphael Muff, Michael Pietsch, Evamaria Salcher, Komi Mizrajim Togbonou

    Regie: Jan-Christoph Gockel
    Bühne / Kostüme: Julia Kurzweg
    Puppenbau: Michael Pietsch
    Video- und Bildgestaltung: Eike Zuleeg
    Licht: Thomas Trummer
    Dramaturgie: Jennifer Weiss

    TRAILER

    4.0 von 5 Sterne
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    Ungewöhnlicher Hybrid aus Betriebssatire, politischer Bildung und Schlingensief-Hommage
    4 years ago
    Kritik
    Unruhe macht sich breit im Deutschen Theater Berlin, als die Intendantin des Schauspiels Graz vor die Bühne tritt und verkündet: Es tue ihr sehr leid, aber das heutige Gastspiel bei den Autorentheatertagen könne nicht stattfinden. Die Schauspieler*innen seien in Afrika verschwunden und nicht mehr zu erreichen. Da sie es ihrem Kollegen Ulrich Khuon nicht antun könne, das Publikum wieder nach Hause zu schicken, gebe es jetzt eine Solo-Abend von Florian Köhler, der „Dantons Tod“ mit Musik von den „Doors“ kombiniere. Tatsächlich legt Köhler mit Passagen von Georg Büchner und Songs von Jim Morrison los. Das ist allerdings die erste von zahlreichen Finten dieses ungewöhnlichen Abends, den Jan-Christoph Gockel für das Schauspiel Graz produzierte: Nicht Iris Laufenberg, die in Berlin als langjährige Leiterin des Theatertreffens bestens bekannt ist und das Schauspiel Graz seit 2015 leitet, machte diese Ansage, sondern die Schauspielerin Evamaria Salcher. In der Theaterbetriebssatire, zu der sich „Die Revolution frisst ihre Kinder!“ in der ersten Hälfte entwickelt, gibt sie eine ruhmsüchtige Theaterleiterin, die nach einem Bundesländer-Nestroy für „Auftrag. Dantons Tod“ nun unbedingt die Einladung in die 10er Auswahl des Theatertreffens schaffen will. Dafür engagiert sie eine exzentrische Regisseurin (verkörpert von Julia Gräfner), die einen Trip des Ensembles nach Afrika durchsetzt: Genau das Richtige, um die Jury des Theatertreffens zu beeindrucken, hofft die Intendantin. Der ewige Wasserträger aus der zweiten Reihe (gespielt von Raphael Muff) träumt davon, auch endlich im Rampenlicht zu stehen. Mit kurzen Schlaglichtern karikiert der Abend prototypische Charaktere der Theaterszene und Proben-Situationen. In der zweiten Hälfte geht der hybride, geschickt mit mehreren Ebenen spielende Abend weit über die Betriebssatire hinaus und mixt Fake-Dokumentation mit Puppenspiel, Aufarbeitung jüngster Zeitgeschichte mit einer Hommage an Christoph Schlingensief, politische Bildung mit Unterhaltung. Wie Wolfgang Kraliczek in der Süddeutschen Zeitung schrieb, scheitert dieser Versuch, die verschiedenen Ebenen zu verzahnen, auf hohem Niveau: „Man weiß manchmal nicht mehr so genau, worum es jetzt eigentlich geht. Aber meistens ist es vergnüglich und anregend, dabei zuzusehen.“ Auch wenn das Konzept der sich überlagernden Ebenen nicht ganz aufgeht, ist „Die Revolution frisst ihre Kinder!“ eine mutige, vielversprechende Arbeit, die den üblichen Stadttheaterrahmen sprengt und zwischen all den oft recht ermüdenden, sich stark ähnelnden Textflächen der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin als unerwarteter, spannender Impuls heraussticht. Weiterlesen
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