Bewertung und Kritik zu
DIE RÄUBER
von Friedrich Schiller
Regie: Moritz Beichl
Premiere/Online-Premiere: 18. Juni 2021
Deutsches Theater Göttingen
Zum Inhalt: Zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Der ältere Bruder Karl von Moor genießt das wilde Studentenleben in Leipzig, wird vom Vater geliebt und gefördert und hat auch sonst alles Glück im Leben. Er ist ein empfindsamer Lebemann, dem die Herzen der Menschen zufliegen, dem das Familienerbe zusteht und der dazu noch mit der schönen Amalia verlobt ist.
Sein jüngerer Bruder Franz hingegen lebt in dessen Schatten, ist mit Hässlichkeit gestraft und muss um die Gunst des Vaters kämpfen. Deswegen will Franz Rache nehmen – am Bruder, am Vater und am Schicksal, das ihn so hart bestraft hat. Mit kaltem Intellekt spinnt er eine raffinierte Intrige, die Karl beim Vater in Misskredit bringt. Es kommt zum Eklat: Karl, der einstige Lieblingssohn, wird vom Vater verstoßen und lässt sich zum Anführer einer Räuberbande wählen. Von falschem Idealismus geleitet ziehen die Räuber marodierend und vergewaltigend durch die Lande und verbreiten Angst und Schrecken, bis die Liebe zu Amalia Karl ins väterliche Schloss zurücktreibt. Doch die Unterstützung der Räuberbande im Kampf gegen den Bruder, ein Wiedersehen mit dem Vater und auch der Selbstmord von Franz können sein tragisches Ende nicht abwenden, denn das brutale Leben als Räuber fordert seinen Tribut.