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Oper Frankfurt
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SPIELPLAN & KARTEN

Le vin herbé

Bewertung und Kritik zu

LE VIN HERBÉ 
Frank Martin
Regie: Tilmann Köhler 
Premiere: 7. Juli 2023 
Oper Frankfurt

Zum Inhalt: Eigenwillig und durchaus mutig war das Vorhaben des Schweizer Komponisten Frank Martin, die Tristan-Sage 60 Jahre nach Richard Wagner in einer grundlegend neuen Form zu vertonen. Ein anderer Tristan entstand, dessen Gattungsbezeichnung als weltliches Oratorium wie ein klar gesetztes kompositorisches »Gegenprogramm« zu Wagners Musikdrama wirkt. Im Gegensatz zum übermächtigen, musikdramatischen Vorbild beschränkte sich der Schweizer Komponist in seiner Partitur auf Solostimmen, ein Vokalensemble, sechs solistische Streicher*innen und Klavier. Auch bei der Wahl der Vorlage unterscheidet sich Martin von Wagner, indem er sich nicht auf Gottfried von Straßburg, sondern auf Le Roman de Tristan et Iseut des französischen Mittelalterforschers Joseph Bédier von 1900 bezieht. Daraus kreierte der Komponist eine objektivierte Erzählweise, in der die Handlung vom Vokalensemble erzählt und kommentiert wird und einzelne Protagonisten, wie Tristan, Iseut oder König Marc, solistisch hervortreten. In 18 Bildern mit einem Prolog und einem Epilog gestaltete Martin die Geschichte von Tristan und Isolde von der Überfahrt nach Cornwall, wo Isolde gegen ihren Willen König Marke heiraten soll, bis zu beider Tod.

Musikalische Leitung: Takeshi Moriuchi
Inszenierung: Tilmann Köhler
Szenische Leitung der Wiederaufnahme: Orest Tichonov

Bühnenbild: Karoly Risz
Kostüme: Susanne Uhl
Licht: Jan Hartmann
Chor: Tilman Michael
Dramaturgie: Zsolt Horpácsy

5 von 5 Sterne
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Finales an der Oper Frankfurt - 2
1 Jahr her.
Kritik

''Wie still und rein und fein besagter Klangkörper zudem auch klingen mag, vermochte eine Sonntagnachmittagsaufführung von Frank Martins weltlichem Oratorium Le Vin Herbé - einer schweizerisch-französischen Adaption des bei uns Deutschen allbekannten und natürlich (wegen Wagner) allzu hochbeliebten Tristan-und-Isolde-Themas - nachdrücklich zu bekunden.

Tillmann Köhler hat für dieses psychologisch ausgefeilte Kammerspiel mit nicht mal einem Dutzend Instrumentalisten sowie einem 24-köpfigen Kammerchor und 8 Gesangssolisten eine sinnreiche und über alle Maßen schöne Inszenierung geschaffen. Eine Art aufgeblätterter Altar mit jeweils 16 (je 4 neben- und übereinander) "mannshohen" Quadern (Bühne von Karoly Risz!) , worein die jeweiligen Protagonistinnen und Protagonisten, in wechselnden Aufstellungen, stehen und singen, vermittelte sakrale Ruhe und v.a. handwerkliche Gediegenheit. Das nicht mal zwei Stunden währende Stück wird quasi vom Chor erzählt und mittendrin von den je angesprochenen Rollen-Vertretern vor- und nachgespielt.

Das alles sah und hörte sich sehr gut an.'' schreibt Andre Sokolowski am 17. Juli 2023 auf KULTURA-EXTRA

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