Zum Inhalt: Liedkompositionen von Peter I. Tschaikowski verbinden sich zu einem intimen Theaterabend, der fünf Figuren und deren widersprüchliche Emotionen zeigt: Unterdrückte Liebesgefühle stehen der Suche nach rauschhaften Momenten gegenüber, die Trauer um zerbrochene Beziehungen führt zu Rückzug und Einsamkeit. Es entsteht eine zwischenmenschliche Dynamik, in der sich die einzelnen Charaktere aneinander abarbeiten, sich lieben, verachten und verklären - und immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen werden.
Mit: Olesya Golovneva (Sopran), Kelsey Lauritano (Mezzosopran), Andrea Carè (Tenor), Vladislav Sulimsky und Mikołaj Trąbka (Bariton) sowie Mariusz Kłubczuk und Nikolai Petersen (Klavier)
Inszenierung: Christof Loy Bühnenbild und Kostüme: Herbert Murauer Licht: Olaf Winter Choreographische Mitarbeit: Andreas Heise Video: Ruth Stofer Dramaturgie: Maximilian Enderle Bildregie: Michael Beyer
''Es gibt ganz selbstverständlich nichts Verallgemeinerungswürdigeres als dieses allen allbekannte "Liebe, Lust und Leid", und so gesehen war und ist der Loy auf einem richtigen, weil unverfänglich-allgemeingültigen Pfad, indem er "einfach" seine fünf Protagonisten Olesya Golovneva, Kelsey Lauritano, Andrea Carè, Vladislav Sulimsky und Mikołaj Trąbka unaufhaltsam drauf los singen und spielen lässt. Und guckt man etwas näher hin, bemerkt man schon, wie klug und folgerichtig Loy das biografisch Nachprüfbare mit einer an August Strindberg oder Ingmar Bergmann irgendwie gemahnenden Stück- oder Filmhandlung verspinnt. Ganz unverkennbar könnte der Charakterkopf Vladislav Sulimskys als der Tschaikowskis ausgemacht sein, auch fehlt das finale Wasserglas (Arsen?) am Ende nicht; ja und beim ersten Auftritt von Mikołaj Trąbka (was für'n tolles Lächeln!) dachte ich sofort: das hätte eigentlich auch Iossif Kotek (eine Jugendliebe von Tschaikowski) sein können.
Gesungen und gespielt wird aufs Superbste. Mariusz Kłubczuk sitzt die fast zwei Stunden über auf der stilvollen Salon-Bühne von Herbert Murauer am Flügel, um von dort aus die zwei Sängerinnen und drei Sänger zu begleiten. Ja, Tschaikowski ruhig auch mal in so'ner Tonlage erleben; passt schon.'' schreibt Andre Sokolowski am 27. März 2021 auf KULTURA-EXTRA