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    Y

    Bewertung und Kritik zu

    Y
    Anne Teresa De Keersmaeker
    Premiere: 17. August 2024 
    Ruhrtriennale (Museum Folkwang, Essen)

    Zum Inhalt: Auf Einladung der Ruhrtriennale hat Anne Teresa De Keersmaeker eine neue Choreografie für das Museum Folkwang in Essen geschaffen. Inspiriert von Kunstwerken aus der Sammlung, erforscht sie die Kraft der Fragen.

    Seit 2015 hat De Keersmaeker den Tanz aus der Black Box in den White Cube verlegt. Diesmal lässt sie sich von Édouard Manets Porträt von Faure als Hamlet (1877) inspirieren, einem Gemälde, das sich seit 1927 in der Folkwang Sammlung befindet. Y wird das fünfte Werk sein, in dem sich die Choreografin mit einem Shakespeare-Text auseinandersetzt. Geleitet von ihrem choreografischen Prinzip „my talking is my dancing“, schafft sie eine einzigartige Choreografie an der Schnittstelle von Text und Bewegung.

    In Y wird die formale Klarheit der Choreografie durch Akte der (Selbst-)Täuschung und geisterhafte Erzählungen in Frage gestellt. Der Titel steht für die Frage: „Warum?“ Die Choreografin setzt sich mit Werken von Künstlern wie Barnett Newman, Mark Rothko und Caspar David Friedrich auseinander, um die Spannung zwischen Figuration und Abstraktion durch die Linse des menschlichen Körpers zu erkunden. Das Publikum kann den Tänzer:innen durch den Raum folgen. 

    3.0 von 5 Sterne
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    Körper vor Kunst
    28 Tage her.
    Kritik

    ''Y, der Titel der Performance, steht für die englische Frage „Warum“ („Why“). De Keersmaeker geht es nach eigener Aussage um das Potenzial von Fragen sowie das Verhältnis von Figuration und Abstraktion, Bild und Bewegung. Ihre Tänzer:innen setzen sich in Zusammenhang zu den ausgestellten Kunstwerken, was dafür sorgt, dass man diese teilweise neu und anders betrachtet beim erneuten Durchgehen. Die eigene Wahrnehmung wird geschärft, man schwankt zwischen der Rolle als Museumsbesucher:in und Performancebesucher:in. Ständig kann etwas Unerwartetes geschehen, jemand auftauchen und etwas Merkwürdiges tun: eine Tänzerin bzw. ein Tänzer oder doch ein Mitbesucher, eine Mitbesucherin? Zugleich fühlt man sich niemals bedrängt, sondern hat als Zuschauende:r die freie Entscheidung, zu verweilen oder weiterzugehen.

    In den Ecken der Räume gleichfalls wie Ausstellungsstücke Wechselkleidung und ein Handtuch. Wie lange die Performance dauert, entscheidet jede:r Zuschauende selbst, auch darüber, wo man beginnt und endet und darüber, was man sieht. Ein spannendes Erlebnis, das den eigenen Blickwinkel neu justiert. Nicht das Schlechteste, was man über Kunst sagen kann.'' schreibt Karoline Bendig am 3. September 2024 auf KULTURA-EXTRA

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    Enttäuschende Fingerübung
    1 Monat her.
    Kritik

    Anne Teresa de Keersmaeker wurde eingeladen, sich von einigen Gemälden des Museums Folkwang in Essen inspirieren zu lassen. Der Parcours „Y“ beginnt recht simpel: Mitglieder ihrer Compagnie Rosas postieren sich neben ausgewählten Werken und verharren in derselben Pose. Diese Reenactments sind über mehrere Räume verteilt, am kraftraubendsten ist der Kopfstand von Nassim Baddag, der den geometrischen Formen von „Ksi“ von Morris Louis (1960/61) nachempfunden ist.

    Im zweiten Teil löst sich die Erstarrung der Posen und mündet in eine klischeehafte Performance. Keersmaekers Arbeit kommt diesmal leider nicht über wilde Verzweiflungsschreie hinaus, die durch die Museumsräume gellen. Das ist ihre denkbar platte Antwort auf die selbstgestellte Leitfrage „Why?“. Vom Band kommt ein beliebig wirkender Tonspur-Mix mit Songs von Herbert Grönemeyer, philosophischen Schnipseln von Hannah Arendt und Nina Hagen darf sich auch noch über den vergessenen Farbfilm beschweren.

    „Y“ ist eine uninspirierte Fingerübung. Keersmaeker ist weit von ihrer Bestform entfernt, die sie in „exit above“ zeigte, das gerade von der Zeitschrift Tanz zur Choreographie des Jahres gewählt wurde – gleichauf mit zwei Arbeiten von Boris Charmatz und Crystal Pite.

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