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Cabaret

Bewertung und Kritik zu

CABARET 
Musical von Joe Masteroff, John Kander und Fred Ebb
Regie: André Kaczmarczyk 
Premiere: 5. November 2022 
Düsseldorfer Schauspielhaus 

Zum Inhalt: Berlin 1929: Die Metropole kocht wie ein Hexenkessel, in dem sich die unterschiedlichsten Lebensentwürfe und -stile, Ideologien, Parteien und Splittergruppen zu einem toxischen Gemisch verbinden. Besonders nachts. Die Atmosphäre der Stadt und ihre unerhörten Freizügigkeiten ziehen auch den jungen Schriftsteller Cliff Bradshaw in ihren Bann. Auf der Suche nach Inspiration stürzt er sich in das proletarische Berlin, entdeckt dessen raue Seiten und verbringt den Silvesterabend im verruchten »Kit Kat Klub«. Hier lernt er die Sängerin Sally Bowles kennen, die der vergnügungssüchtigen Menge einheizt. Die beiden Künstlerseelen krachen wie zwei Sternschnuppen ineinander – und einen Moment lang scheint es, als würde die große Party niemals enden. Vorangetrieben vom eiskalt lächelnden Conférencier des »Klubs« entdecken Cliff und Sally Berlin als Spielplatz für ihre sexuellen Abenteuer und auch als Bühne, auf der beide jemand ganz anderer sein können. Doch als auf der Verlobungsfeier der resoluten Vermieterin Fräulein Schneider und des schüchternen jüdischen Obsthändlers Schultz die Steine fliegen, kommt das große Erwachen. Der aufdämmernde Nationalsozialismus zeigt seine hässliche Fratze. Aus Freund*innen werden politisch Kämpfende, Solidarität steht auf dem Prüfstand, und die Liebe muss sich vor der Angst und dem Opportunismus ducken.

Das weltberühmte Musical »Cabaret« aus dem Jahr 1966 zeichnet mit seinen mitreißenden Revuenummern, Jazzrhythmen und einer vom Ragtime inspirierten Musik die grandiosen Klangwelten der untergehenden Weimarer Republik nach. Die Inszenierung von Regisseur und Schauspieler André Kaczmarczyk spürt dem Glamour von damals und einem Lebensgefühl von heute nach.

Regie: André Kaczmarczyk
Musikalische Leitung: Matts Johan Leenders
Choreografie: Bridget Petzold
Bühne: Ansgar Prüwer
Kostüm: Martina Lebert
Licht: Konstantin Sonneson
Sounddesign: Torben Kärst
Dramaturgie: Janine Ortiz

4.0 von 5 Sterne
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Glanzvoll bis zum Untergang
1 Jahr her.
Kritik

''Das schöne Schillern im Scheinwerferlicht weicht mehr und mehr dem Schrecken durch Vorboten der NS-Diktatur. Regisseur André Kaczmarczyk lässt den Nationalsozialismus nur anklingen und verfremdet etwa Symbole oder Accessoires aus dieser Zeit. Das anfangs noch euphorische „Life is a Cabaret“ wird gegen Ende mit leiser Wehmut und auch stimmlichen Anklängen der Verzweiflung dargeboten. Das Ende ist in kaltes und tristes Licht taucht.

Das divers besetzte Ensemble begeistert durch Spielfreude insbesondere während der Shownummern. Reine Dialogszenen etwa zwischen der Vermieterin Schneider und dem schüchternen Obsthändler Schultz erscheinen etwas zu flach und rührig seicht. Auch wirken die Kollaboration zwischen dem hier als Afroamerikaner dargestellten Cliff mit den Nationalsozialisten und spätere daraus hervorgehende Konflikte wenig glaubwürdig, zäh und spannungsarm. So ist Cabaret schlussendlich insbesondere musikalisch und tänzerisch ein sehenswertes Ereignis voller Sinnlichkeit.'' schreibt Ansgar Skoda am 21. September 2023 auf KULTURA-EXTRA

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