Bewertung und Kritik zu
RICHARD III.
von William Shakespeare
Regie: Evgeny Titov
Premiere: 2. September 2023
Düsseldorfer Schauspielhaus
Zum Inhalt: Mit Richard, Duke of Gloster, betritt ein werdender Tyrann die Bühne, der bereits in der ersten Szene verkündet, dass er von der Natur benachteiligt worden sei: Bucklig, hinkend, hässlich geboren, will er nun aufbrechen, die Macht an sich zu reißen und die Welt zu verderben. Auf den Schlachtfeldern der Rosenkriege, die nach dem Tod Heinrichs V. aufflammten, hat Richard seiner Familie gute Dienste geleistet. Jetzt ist sein Bruder Edward König. Doch das Ende des Krieges bringt Richard keinen Frieden, zu tief sitzt sein Hass auf die Welt der Wohlgestalteten, zu der er nie gehören wird.
Es gibt zwei Dinge, die im Leben wichtig sind: Das eine ist die Liebe, das andere ist die Macht. Die Liebe kann Richard sowieso vergessen, glaubt er, mit seinem Äußeren. Jetzt geht es um die Macht. Um die reine Macht, die schafft auch Freude und Lust. Richard zieht diesen Gedanken mit einer Konsequenz durch, die Normalsterbliche nachzuvollziehen gar nicht in der Lage sind. Das ist der Stil absoluter Herrschaft. Nicht: Ich will alle vernichten. Sondern: Ich muss alle vernichten, die mir gefährlich werden können – weil Selbstdurchsetzung das Einzige ist, was mir übrig bleibt.
Regie: Evgeny Titov
Bühne: Etienne Pluss
Kostüm: Esther Bialas
Musik und Video: Moritz Wallmüller
Licht: Konstantin Sonneson
Dramaturgie: Janine Ortiz