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    Schuld und Sühne

    Bewertung und Kritik zu

    SCHULD UND SÜHNE 
    von Thomas Mann
    Regie: Barbara Bürk, Clemens Sienknecht 
    Premiere: 13. Mai 2023 
    Düsseldorfer Schauspielhaus 

    Zum Inhalt: Barbara Bürk und Clemens Sienknecht bringen in ihren Arbeiten die großen Stoffe der Weltliteratur auf die Bühne und überführen sie in ihren eigenen musikalisch virtuosen Kosmos. In der Reihe mit dem Untertitel »allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie« verdichten sie bedeutende literarische Werke auf das Wesentliche. Ihre Inszenierung »Effi Briest« dieses Formats wurde 2016 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. 2018 verwandelten sie Tschechows »Onkel Wanja« am D’haus in »Wonkel Anja – Die Show!«.

    Nun nehmen sie sich »Schuld und Sühne« von Fjodor M. Dostojewskij vor. Der 1866 erschienene Kriminalroman ist ein Jahrhundertwerk. Auf 700 Seiten fächert er die Charakterstudie des armen Studenten Raskolnikow auf. Das soziale Milieu, die politische Stimmung, die Familie – all dies lässt Raskolnikow zu der Überzeugung kommen, ein außergewöhnlicher Mensch zu sein, dem es gestattet ist, zu töten. Nicht nur um das eigene Überleben zu sichern, sondern vor allem um »der armen ausgebeuteten Menschheit zu helfen«. Im Wahn begeht er einen Doppelmord, danach quält ihn die Schuld. Kann ihn nur ein Geständnis erlösen? Oder wird Ermittlungsrichter Porfirij ihn zuvor als Mörder überführen?

    Regie: Barbara Bürk, Clemens Sienknecht
    Bühne und Kostüm: Anke Grot
    Licht: Jean-Mario Bessière
    Dramaturgie: Beret Evensen

    5 von 5 Sterne
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    Schund und Seele
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Das Regieduo Bürk & Sienknecht inszenierte zuvor bereits erfolgreich die Romane Anna Karenina und Effi Briest als Radio-Shows an anderen Theaterhäusern. Auch hier wurde mitunter die Stimme Gert Westphals auf alten LP-Aufnahmen der Klassiker bemüht. Sienknecht verschiebt in der Düsseldorfer Vorführung die Nadel des Plattenspielers über der LP regelmäßig neu, ohne dass sich das Geschehen zu entwickeln vermag. Die Akteure formen schließlich eindrücklich mit ihren Stimmen Störgeräusche bei der Plattenwiedergabe nach.

    Da ist es vielversprechender, wenn sie das Romangeschehen durch szenisches Spiel vorantreiben.

    Ensemblemitglieder Moritz Klaus (bekannt auch durch seine Rolle des Frantz Müller im gerade oscarprämierten Film Im Westen nichts Neues) als ehrgeiziger, vereinsamter und dünkelhafter Rodja Raskolnikow und Thiemo Schwarz als perfide-gerissener Ermittlungsrichter Porfirij Petrowitsch sorgen bei doppelbödigen Verhören und psychologischen Analysen wirkungsvoll für Spannungsmomente.

    Die bei Dostojewskis vielleicht berühmtesten Roman aufgeworfenen Fragen sind auch rückblickend von großer Bedeutung: sich verändernde moralische Maßstäbe; die Bedeutung, Würde und das Recht des Einzelnen, sowie die Überlegung wann sich für ein Individuum die Anwendung von Gewalt rechtfertigen lässt? Es gelingt dieser Aufführung bei allem unterhaltsamen – auf hohem tänzerischen und gesanglichem Niveau inszenierten – Klamauk die Balance zu diesen Bedeutungsebenen zu halten.'' schreibt Ansgar Skoda am 16. Mai 2023 auf KULTURA-EXTRA

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