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La Traviata

Bewertung und Kritik zu

LA TRAVIATA
von Giuseppe Verdi
Regie: Andreas Homoki 
Premiere: 15. Januar 2006
Theater Bonn - Oper
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Zum Inhalt: LA TRAVIATA bildet den Abschluss jener meisterhaften Operntrias, die Verdi in den Jahren 1850-52 schrieb. Wieder hatte er sich von einer Außenseiterfigur inspirieren lassen: Nach dem Narren in »Rigoletto« und der Zigeunerin Azucena im »Trovatore« steht mit der Kurtisane Violetta Valéry eine Gestalt im Zentrum der Oper, deren Charisma das ihrer Vorgänger(innen) noch übertrifft. Die Pariser Halbwelt ist der Ort dieser Geschichte um die ebenso unbedingte wie hoffnungslose Liebe zwischen Alfred Germont und der todkranken Violetta, einer Liebe, die nicht nur von Beginn an mit dem Tod, sondern auch noch mit den Normen bürgerlicher Moral und Familienehre konfrontiert ist. 

Doch erst durch Verdis Musik kommen innerhalb der Handlung die großen Themen Liebe, Tod und Moral differenziert zur Geltung. Verdi hat weniger den morbiden Reiz der heiligen Hure, die Leidenschaft des jungen bürgerlichen Liebhabers, die Zwielichtigkeit des Milieus und die Moralität des Vaters komponiert als die Wechselwirkung all dieser Momente. So geht es in seiner populärsten Oper um mehr als um den Leidensweg einer Außenseiterin: Labile psychische Innenwelten und gesellschaftliche Verhältnisse werden auf drastische Weise miteinander konfrontiert.

Musikalische Leitung: Dirk Kaftan 
Inszenierung: Andreas Homoki 
Bühnenbild: Frank Philipp Schlößmann 
Kostüme: Gabriele Jaenecke 
Licht: Thomas Roscher 
Choreinstudierung: Marco Medved 

4.0 von 5 Sterne
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Zum Sterben schön
6 Jahre her.
Kritik
''Giuseppe Verdis Oper von 1853 beruht auf Alexandre Dumas Roman Die Kameliendame (1848), dem wiederum das reale Schicksal der Marie Duplessis (1824-1847) als Vorlage diente. Im Mittelpunkt von La Traviata (Italienisch für „Die vom Wege abgekommene“) steht die Kurtisane Violetta Valéry, die von einer todbringenden Krankheit gezeichnet ist. Alfredo Germont lernt sie auf einem ihrer eleganten Feste kennen und entwickelt aufrichtige Gefühle für sie. Auch die kapriziöse Gastgeberin bewahrt nur kurzzeitig ihre Contenance. Bald erkennt sie in Alfredo einen Günstling, von dem sie selbst nur noch schwer ablassen kann. Sie zieht zu ihm aufs Land. Doch hier besucht Alfredos Vater Giorgio sie. Er möchte die Ehre seiner Familie retten und drängt Violetta Alfredo zu verlassen. Violetta schreibt Alfredo mit gebrochenem Herzen einen Abschiedsbrief.  Die russische Sopranistin Olesya Golovneva bezwingt und erweicht als sanfte, grazile und leidensfähige Violetta. Ihr geschmeidig fließender, ausdrucksstark schillernder und auch in den Höhen klangfarbenreicher Gesang sorgt für wohliges Gänsehaut-Feeling. An ihrer Seite behauptet sich der weißrussische Tenor Pavel Valuzhin als Alfredo mit zärtlichem Ausdruck und feinnuanciertem Verve. Ein wahrer Publikumsliebling ist auch der griechische Bariton Giorgos Kanaris in der Rolle des Vaters Giorgio Germont, der unnachgiebig fordernd forsche Akzente setzt und stimmgewaltig forciert für Dynamik sorgt. Die bekannten Arien und Duette aus Verdis vielleicht schönster Oper werden glanzvoll und meist wahrhaft formvollendet mit perlendem Nachdruck dargeboten.'' schreibt Ansgar Skoda am 2. April 2018auf KULTURA-EXTRA
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