Zum Inhalt: Parzival Pech hat eine Passion: er hilft. Seinen Nachbarn, Frau Zuber und den Werners kommt dies treffend zupass. Hilfe kann man schließlich immer gebrauchen. Doch als plötzlich Irma auftaucht, wird es kompliziert. Denn auch Irma braucht Hilfe: Das Jugendamt hat ihr die Tochter weggenommen und Irma ist machtlos. Parzival aber stürzt sich kampfesmutig in den Behördenkampf, zur Bestürzung seiner Nachbarschaft - denn die hat andere Pläne. In einer Welt, in der das Gute und das Böse nicht mehr auseinanderzuhalten sind, tun sich gesellschaftliche Abgründe auf, derer nur noch Superhelden Herr werden können. Doch was, wenn auch unter den Helden kein Konsens herrscht und man schließlich gegeneinander für das vermeintlich Gute kämpft?
Mit: Matthias Breitenbach, Lydia Stäubli, Wilhelm Eilers, Bernd Braun, Johanna Falckner
Regie: Clara Weyde Bühne: Hanna Lenz Kostüm: Clemens Leander Licht: Lothar Krüger Dramaturgie: Elisa Hempel
''Die Figuren tragen anfangs zwangsjackenähnliche Kostüme und pflegen nahezu durchgehend zwanghaft absonderliche Marotten. Zu den schrägen Gewohnheiten der Sonderlinge zählt es scheinbar, dass sie gerne gemeinsam einsam vor sich hin sinnieren, ins Leere gucken und im unproduktiven Nichtstun schwelgen. Jedenfalls hat Linders groteskes, sinnentleertes und detailverliebtes Drama deutliche Längen, in denen rein gar nichts passiert. Es entspinnt sich über weite Strecken auch keine wirkliche Handlung, da die Figuren oft aneinander vorbei reden und tatsächlicher Kontakt recht selten glückt. Bevor es zu tatsächlichen Aussprachen kommt, ziehen sich die Figuren nach wenigen ausgetauschten Worten stets in ihre Wohnbereiche zurück. Konflikte werden so oft zunächst symbolisch aufgeladen, um dann schnell wieder ohne wirkliche Lösung lauthals zu zerplatzen.
Das albern-widersinnige Figurenkabinett bewegt sich gegen Ende sogar teilweise gespenstisch wie Aliens umhergeisternd. Supergutman ist im Großen und Ganzen Klamauktheater auf recht bescheidenem Niveau, das allenfalls thematisiert, wie leicht man sich durch allzu gewissenhafte Nachbarschaftsdienste überfordern kann und wie wenig einem die Bemühungen möglicherweise gedankt werden. Die Erkenntnis, dass Menschen Hilfe ausnutzen und aneinander vorbeireden ist ebenso banal wie das Stück selbst.'' schreibt Ansgar Skoda am 27. Februar 2018 auf KULTURA-EXTRA