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Theater Bonn
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Am Boeselagerhof 1 - 53111 Bonn
Telefon: 0228 778008
SPIELPLAN & KARTEN

216 Millionen

Bewertung und Kritik zu

216 MILLIONEN
von Lothar Kittstein
Regie: Volker Lösch 
Premiere: 13. September 2024 
Theater Bonn 

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Zum Inhalt: »Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren« – So beginnt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die die Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 verkündeten. Doch was ist davon übrig geblieben? Noch heute leben überall auf der Welt zahllose Menschen in würde- und rechtlosen Verhältnissen. Die Zahl derer, die ihre Heimat verlassen, um ein erträgliches Leben zu finden oder überhaupt zu überleben, steigt jährlich. Und die Klimakatastrophe wird diesen Prozess noch beschleunigen. Die Weltbank prognostiziert für das Jahr 2050, dass 216 Millionen Menschen aus Klimagründen auf der Flucht sein werden. Dürren, Überschwemmungen und Ackerland, das nicht mehr zu bewirtschaften ist, vertreiben Menschen innerhalb ihres Heimatlandes oder ins Exil. Dieses Exil liegt im globalen Norden, in Europa, in Deutschland. Die Menschen versprechen sich ein sicheres Leben für sich und ihre Familien, abseits von Bürgerkriegen und Naturkatastrophen, und eine Perspektive in der neuen Heimat, Arbeit und ein soziales Umfeld. Niemand verlässt seine Heimat freiwillig, aber wenn es keine Aussicht auf Rückkehr gibt, ist das Exil die einzige Hoffnung.

Doch wie hilft der globale Norden – der Verursacher der Klimakrise – denjenigen, die am schlimmsten von ihr betroffen sind? Die Chancen, dass sie noch einzudämmen wäre, schwinden rapide dahin. Europa verkennt das Verursacherprinzip und schottet sich ab – es werden immer höhere Mauern und Zäune gezogen und Pushbacks auf dem Mittelmeer und an der Grenze zu Belarus gebilligt. Und wer es über alle Hindernisse bis nach Deutschland schafft, gerät in die Mühlen eines undurchsichtigen Asylsystems, das sich nach wie vor weigert, die Klimakatastrophe als Fluchtgrund anzuerkennen.

Regie: Volker Lösch
Bühne: Valentin Baumeister
Kostüme: Teresa Grosser
Licht: Max Karbe
Dramaturgie: Jan Pfannenstiel
Mit: Sophie Basse, Kayci Feyzi, Nadia Feyzi, Pizzar Stanley Pierre, Alois Reinhardt, Imke Siebert, Sadou Sow, Lydia Stäubli, Paul Michael Stiehler und Daniel Stock

2.0 von 5 Sterne
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„Unbekannt, unbekannt, unbekannt“
7 Monate her.
Kritik

''Dargestellt wird eine Klimakonferenz in der UN-Stadt Bonn, ausgerichtet von einem Ölmagnaten namens Nat (Daniel Stock). Die Akteure mimen Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Menschenrechtsorganisationen und der Kunst. Da ist die EU-Politikerin Ursula (ausdrucksstark: Lydia Stäubli), die europäische Ideale als „wichtig, ganz wunderbar“ beteuert. Ihr wird aber von einer Menschenrechtlerin (Sophie Basse) Scheinheiligkeit mit Blick auf die aktuelle EU-Grenzpolitik vorgeworfen. Beschuldigungen werden laut. Ein Wissenschaftler (Paul Michael Stiehler) ist davon überzeugt, dass er eine bahnbrechende Erfindung mit Bezug zum Klimawandel voller „Perfektion“ gemacht hat. Seine Entwicklung namens „Super Screen“ kann Temperaturen auf der Erde regeln. Lisa (Imke Siebert), eine Klimaaktivistin, warnt den Wissenschaftler davor, dass seine Innovation als Waffe von Mächtigen missbraucht werden könnte. Der Wissenschaftler möchte „privat konsequent sein“ und gibt seine Erfindung frei. Serge (Alois Reinhardt), ein Künstler, provoziert mit einer bitteren Performance, in der sämtliche Flüchtlingsfragen ad absurdum geführt werden, da er droht, eine Flüchtlingsleiche vor Publikum zu verspeisen.

Eine Beliebigkeit diverser amouröser Verwicklungen wird ausgestellt, die einhergeht mit beliebigen Positionen und politischen Grundhaltungen. Es werden platt und plakativ Namen wie „Nancy Wagenknecht“ oder „Björn Habeck“ ausgerufen. Da fragt man sich, wer mit wem und warum? Im konfusen Durcheinander heißt es „Tötet Elon Musk! Tötet Putin!“ Bald wird gegen die EU-Außenpolitik, die politische Mitte und etablierte Parteien gewettert. Albern wird es schließlich, als Wehen einer Frau von der Leyen mit einem neunten Kind angedeutet werden.'' schreibt Ansgar Skoda am 20. September 2024 auf KULTURA-EXTRA

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