Zum Inhalt: Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen weiblichem und männlichem Humor? Gerburg Jahnke: „Bei den Themen gibt es eigentlich keinen Unterschied mehr. Inzwischen haben auch die Männer gemerkt, dass die Alltagsthemen sehr wichtig und witzig sind. Es gibt Unterschiede in der Rezeption: Frauen lachen solidarischer, sind leichter anzustecken. Männer wollen überzeugt werden, bevor sie sich amüsieren.“
„Frau Jahnke hat eingeladen“ ist ein seit mehreren Jahren erfolgreiches Format auf den deutschen Kabarettbühnen. Gerburg Jahnke ist in wechselnder Begleitung von ihren „Gästinnen“ auf unterschiedlichen Bühnen unterwegs, um einen kabarettistischen Frauenabend zu gestalten, der sich gewaschen hat. „Frauen zu fördern ist und bleibt eine Aufgabe. Und ich genieße nach wie vor die vielen Künstlerinnen, mit denen wir auf Tour sind. Irgendwie sind wir Damen kuscheliger und das macht Spaß!“ Die Damen scheren sich nicht um Genre-Grenzen, sondern machen, was gut ist!
zu Gast: Rebecca Carrington, Liza Kos, Sarah Bosetti, Anka Zink
''Gastgeberin Jahnke, die bereits mit dem 1985 gegründeten Oberhausener Frauenkabarett Missfits bekannt wurde, begrüßt auch Camela de Feo alias La Signora unter ihren Gästinnen. La Signora, die spontan für die leider erkrankte Lisa Feller einspringt, wirbelt singend und tanzend über die Bühne. Sie verzaubert ihr Publikum mit charismatischer Power, wenn sie über die Vorzüge von Schnaps, Schokolade und Schlager räsoniert. Komikerin Anka Zink bedauert, dass ihr Karl Lauterbach in der Pandemie das Dauergast-Abo bei Markus Lanz streitig machte. Heute hätte aber Lauterbach selbst das Nachsehen, denn mittlerweile wären bei den Talkrunden der Öffentlich-Rechtlichen nur noch Oberste und Generäle gefragt. Die 65jährige gibt auch ihrer Generation Nachhilfe bei Fragen zu 5G, das seien nämlich nicht die Booster-Folgeimpfungen, sondern der Speicherplatz auf ihren neuestem Smartphone. Plaudernd erzählt sie auch, wie in WhatsApp-Gruppen heutzutage ein Google Rudel-Doodle verrate, wer an geplanten Spaziergängen nicht teilnehmen könne. Insbesondere sogenannte Influencer – wohlgemerkt nicht „Influenza“ – würden das Leben schon ganz im Einklang mit sogenannten Algorithmen genießen, meint Zink.
Als letzter Gast begeistert die Cellistin und Sängerin Rebecca Carrington mit einer Bach-Melodie, die in Popschlagern von Gruppen wie Queen bis The Verve wiedererkennbar ist. Dabei begleitet sie sich auf ihrem über 200 Jahre alten, zart besaiteten Cello Joe. Als Britin kam sie mit ihrem Mann aufgrund des Brexits nach Deutschland und begeisterte sich hier fortan für die deutsche Sprache – wie den „pf“-Laut in „Pferde“, „Pfeffer“ und „Pforzheim“ – und die deutsche Kultur wie das Finanzwesen. Die Künstlerin beschäftigte für das Finanzamt laut eigener Aussage bereits fünf Steuerberater.'' schreibt Ansgar Skoda am 20. März 2022 auf KULTURA-EXTRA