Bewertung und Kritik zu
LIEBE ET CETERA
von Emanuel Tandler
Regie: Emanuel Tandler
Premiere: 11. September 2021
Theater Bonn
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Zum Inhalt: Liebe ist eine Erfolgsgeschichte. Hollywood-Filme erzählen vom Suchen und Finden und enden mit dem Erfüllung verheißenden Kuss. Doch was passiert nach dem Glücksversprechen? Was folgt auf die Ekstase? Vier Figuren inspizieren das sprichwörtlich schönste Gefühl der Welt. Sie schnüffeln in seinen dunklen Ecken, zerren das Unbequeme hervor, stöbern in Scherbenhaufen und beleuchten den stillen Ärger unter der flauschigen Wolke 7.
Sie erzählen einander Geschichten von Eifersucht, Einsamkeit und Wahnsinn, spüren Trost und Kummer nach und entdecken den Kreislauf des Begehrens vom Flirt zum Hass. Sie sind Expertinnen auf diesem Gebiet – wie wir alle. Denn Liebe ist Dreh- und Angelpunkt unserer Kunst und Kultur. Zahlreiche Mythen von der Antike bis heute setzen sie in Szene, Beziehungsmodelle von freier Liebe bis zur Vernunftehe gießen sie in Formen. Sie ist nicht zuletzt Triebkraft unserer Sprache, sie ist vielgestaltig und rätselhaft. Die vier Figuren wagen sich in ihre schattigsten Gebiete, ringen miteinander um Definitionen, Begrifflichkeiten und Ausdrucksformen, probieren zärtliche Gesten, sind neugierige Gäste bei Platons Gastmahl und mutige Probanden im Tinder-Selbstversuch. Ihr Expertentum ist ebenso umfassend wie mangelhaft. Denn Liebe ist in der Hauptsache dies: trial and error. Vielleicht geht es ihr vor allem darum, lebendig zu machen. Und das ist ihre ganz eigene Kunst.
Inszenierung: Emanuel Tandler
Bühne und Kostüme: Lara Hohmann
Licht: Ewa Górecki
Dramaturgie: Male Günther