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Die Marquise von O.

Bewertung und Kritik zu

DIE MARQUISE VON O.
von Heinrich von Kleist
Regie: Martin Nimz 
Premiere: 8. November 2019 
Theater Bonn 

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Zum Inhalt: „In M..., einer bedeutenden Stadt im oberen Italien, ließ die verwitwete Marquise von O..., eine Dame von vortrefflichem Ruf und Mutter von mehreren wohlerzogenen Kindern, durch die Zeitungen bekannt machen: dass sie, ohne ihr Wissen, in andre Umstände gekommen sei, dass der Vater zu dem Kinde, das sie gebären würde, sich melden solle; und dass sie, aus Familienrücksichten, entschlossen wäre, ihn zu heiraten.“ Eine Frau sucht per Zeitungsannonce den Vater ihres Kindes. Was merkwürdig und absurd klingt, hat einen scheußlichen Hintergrund: In Kriegswirren wurde die Marquise während einer Ohnmacht vom Grafen F. vergewaltigt. Dieser bleibt mit seiner Tat unentdeckt, wird sogar als ihr vorgeblicher Retter gefeiert und hält um ihre Hand an. Während die ahnungslose Familie sich Bedenkzeit ausbittet, entdeckt die Marquise die Folgen der Tat nach und nach anhand der Veränderungen ihres Körpers. Die Schwangerschaft, die sie sich vernünftigerweise nicht erklären kann, wird von Arzt und Hebamme bestätigt und die Marquise von ihrem Vater wegen ihres moralisch scheinbar verwerflichen Verhaltens des Hauses verwiesen. Sie zieht sich mit ihren Kindern aufs Land zurück. Dort findet sie zu Selbstvertrauen und fasst aus Sorge um das illegitime Kind den Plan zur offensiven und öffentlichen Suche nach dem Vater und Täter.

Kleists Novelle beschreibt die Auswirkungen eines regellosen und unbegreiflichen Ereignisses auf das Selbstverständnis des Menschen in einer geordneten und geregelten Welt und auf seine Stellung innerhalb der Gesellschaft.

Inszenierung: Martin Nimz
Bühne: Sebastian Hannak
Kostüme: Jutta Kreischer
Musik: Matija Strnisa
Licht: Sirko Lamprecht
Dramaturgie: Male Günther

2.0 von 5 Sterne
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Am Baum der Erkenntnis hängen
5 Jahre her.
Kritik
''Während der Text nach vorne weggesprochen oder auch geschrien wird, betreten die Darsteller und einige Statisten die Bühne. Das Erzählte wird manchmal gestisch und mimisch angedeutet, oft ist ein Zusammenhang zum vorgetragenen Text jedoch auch nicht erkennbar. Eine Unterscheidung und Zuordnung der sprachlosen Figuren fällt zudem anfangs schwer. Svenja Wasser gibt eine erschrockene und blasse Marquise, die von jungen, männlichen Statisten umringt und an den Baum gedrängt wird. Die Statisten filmen sie mit ihren Smartphones. Da schreitet Benjamin Berger als Graf F. ein und vertreibt sie. Die Marquise gleitet zu Boden. Er hebt sie hoch und hängt sie kopfüber um die Astgabelung. Später trägt er auch die fünf männlichen Statisten halbnackt auf die Bühne. Er begießt sie mit einer Flüssigkeit aus einem Benzinkanister und möchte ein Feuer entzünden. Doch da beginnt ein Kunstregen von der Bühnendecke. Später wird noch mit Wasserpistolen und anderen Flüssigkeiten geschossen. Einige Figuren sind mit Engelsflügeln ausgestattet. Die Marquise trägt zwei Plastikpuppen über die Bühne, die wohl ihre Kinder markieren sollen. Es gibt den einen oder anderen berührenden Moment, etwa wenn sich die Marquise selbst unter einem metallenen Baustellenzaun begräbt. Doch die Wandlungen in den Intentionen der Figuren werden kaum deutlich. Da sie stumm agieren, haben die Darsteller nur eingeschränkte Chancen, ihre Charaktere zu entwickeln. Konflikte werden oftmals pantomimisch nur angedeutet. Es wird auf der Bühne viel geraucht und zu sphärischen Elektro-Klängen Theaterrauch verbreitet. Doch quälende zwei Stunden provokante Bilder grotesker Gewalt- und Familienszenen und lebendiger Textvortrag unbeteiligter Sprecher begründen noch lange kein nachhaltiges Theatererlebnis. Da Die Marquise von O. zur Standard-Schullektüre gehört, gibt es trotz der missglückten Adaptation für die nächsten Folgevorstellungen nur noch Restkarten.'' schreibt Ansgar Skoda am 9. November 2019 auf KULTURA-EXTRA
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