Bewertung und Kritik zu
FRAU MÜLLER MUSS WEG
von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
Regie: Jens Groß
Premiere: 29. März 2019
Theater Bonn
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Zum Inhalt: Die Elternschaft der Klasse 4b ist alarmiert. Denn ihrer völlig objektiven Meinung zufolge ist das Klima in der Klasse schlecht. Die Kinder wollen nicht in die Schule gehen, die schriftlichen Noten sind abgesackt und die Gesamtatmosphäre ist eine absolute Katastrophe. Das alles wäre schon schlimm genug, ständen nicht in drei Monaten auch noch die entscheidenden Übergangszeugnisse an. Dann wird sich zeigen, wer den Sprung aufs Gymnasium schafft – und wer eben nicht. Und so sitzt eine Delegation aus fünf entschlossenen Erwachsenen auf Kinderstühlchen, bereit, dem Feind ins Auge zu sehen. Und der Feind in dieser brenzligen und pädagogisch inakzeptablen Situation ist ganz klar: Frau Müller! Drei Jahre lang war sie eine ganz annehmbare Klassenlehrerin, nun scheint sie aber offensichtlich an psychischen Problemen zu leiden, heult vor der Klasse und hat den Kindern gegenüber jegliche Objektivität verloren. Für die Eltern steht jedenfalls fest, dass sie den pädagogischen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist, und darum ist die Entscheidung gefallen, ihr das Vertrauen endgültig zu entziehen. Doch dann läuft alles aus dem Ruder, denn Frau Müller, Pädagogin aus Leidenschaft, mit Prinzipien und 19 Jahren Berufserfahrung, schlägt zurück!
Voller Humor zeichnen Lutz Hübner und Sarah Nemitz das Bild einer Generation zwischen Förderwahn und Wohlstandsverwahrlosung; einer Leistungsgesellschaft, in der man sich vor Erziehungsratgebern nicht mehr retten kann und nur noch ein Gymnasialabschluss in Frage kommt. Als präziser Beobachter von Gesellschaft und Gegenwart ist Lutz Hübner einer der meistgespielten deutschsprachigen Gegenwartsdramatiker.
Inszenierung: Jens Groß
Bühne und Kostüme: Maria Strauch
Licht: Markus Haupt
Dramaturgie: Nadja Groß
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