Zum Inhalt: Helena liebt Demetrius. Hermia liebt Lysander und Lysander liebt Hermia. Doch Hermias Vater will, dass seine Tochter nicht Lysander, sondern Demetrius zum Mann nimmt. So flüchten die Verliebten nachts in den Wald. Dort herrschen andere Gesetze als in der Stadt: Oberon, der Elfenkönig, und seine Frau Titania befinden sich in heftigem Eifersuchtsstreit. Mit dem Saft einer Wunderblume verzaubert Oberon seine Titania, so dass sie einem Esel verfällt. Auch seine Untertanen erfreuen sich an der Macht des Zaubersaftes: Elfen und Trolle herrschen nun über die Wünsche und Träume der Menschen. Erst als sich Oberon und Titania versöhnen, finden auch die Herzen der Menschen ihren Frieden.
Für die Fassung des SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder in der Bearbeitung von Jens Groß wurde so weit wie möglich die bekannte Bearbeitung von August Schlegel verwendet – nicht zuletzt wegen ihrer Romantik und der besonders poetischen Sprachkraft. Der bekannte Plot und die bezaubernden Figuren Shakespeares bleiben weitgehend erhalten, aber die Geschichte wird aus einer kindgerechten Perspektive erzählt.
Inszenierung: Corinna von Rad Bühne: Ralf Käselau Kostüme: Sabine Blickenstorfer Licht: Markus Haupt Dramaturgie: Nadja Groß
''Alois Reinhardt spielt sehr agil und omnipräsent einen verschmitzten und närrischen Puck, der die Verwirrung der Menschen- und Elfenpaare mit viel Lust herausfordert. Für mindestens ebenso viel Lacher sorgt der sinnenfroh überzogen präsente Christoph Gummert in der Rolle des Elfen Bohnenstange. Mit Eselskopf versehen, wird er neckisch ohne eigenes Zutun zum Lustobjekt der verzauberten Elfenkönigin Titania (schillernd und fordernd: Ursula Grossenbacher). Kein Wunder, dass Puck und Bohnenstange in dieser allzu köstlichen Inszenierung schließlich wohlverdient zueinanderfinden. Bei den menschlichen Liebenden stechen Gustav Schmidt als zum Wechsel seiner Liebessehnsüchte gedrängter Lysander und Sandrine Zenner als rücksichtlos ihr Begehr verfolgende, sich dabei bedingungslos unterordnende und bald gleich von mehreren Werbern verfolgte Helena mit eindrücklichen Performances hervor. Auch die ausdrucksstarke Leistung von Birte Schrein im insgesamt stark besetzten Ensemble sei erwähnt. Sie trägt als Senfsamen mit Knollnase und verspielter Gestik, Mimik und Aussprache die drollige Atmosphäre und reizvolle Spannung des Stückes zugkräftig mit.
Insgesamt überzeugt die auf rund zwei Stunden mit einer längeren Pause gestraffte, bewegende und komische Adaptation der gebürtigen New Yorker Regisseurin auch durch liebevoll umgesetzte Slapstick-Szenen, wohingegen der subtile Wortwitz Shakespeares hin und wieder etwas zu sehr gekappt wurde. Kaum derbe und stets recht keusch möchte die Komödie insbesondere auch beim jüngeren Publikum Anklang finden. Es wird zu allerlei vormittäglichen Schulvorstellungen eingeladen. So sei diese Besprechung nun auch zu guter Letzt mit einem Satz aus Shakespeares Stück in einer Übersetzung Schlegels beendet: „Wann Lieb' und Einfalt sich zu reden nicht erdreisten, dann, dünkt mich, sagen sie im Wenigsten am meisten.“ schreibt Ansgar Skoda am 28. November 2018 auf KULTURA-EXTRA