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Macbeth

Bewertung und Kritik zu

MACBETH 
von William Shakespeare
Regie: Johan Simons 
Premiere: 12. Mai 2023 
Schauspielhaus Bochum 

Eingeladen zum 61. Berliner Theatertreffen (2024)  

Zum Inhalt: Schottland, vor langer Zeit. Der Krieg ist vorbei. Macbeth und sein Freund Banquo kehren vom Schlachtfeld zurück. Sie haben gewonnen, sind voller Adrenalin, ihre Schwerter feucht noch vom Blut. Von überall hallt der Name Macbeth wider, schwirrt die Luft vor Geschichten, wie leicht ihm das Morden fiel. Macbeth dem Helden, Killer im Dienst vom König und Vaterland, fällt eine große Zukunft anheim. Seltsame Kreaturen sagen ihm das Königtum voraus. Was dafür benötigt wird, sind Handlungen, die im Blut baden. Macbeth soll nur auf den Blutdurst hören, der in ihm wohnt. Von seiner Frau ermutigt, mordet er sich seinen Weg zur absoluten Macht frei: zuerst den König, dann seine besten Freunde, dann ihre Familien inklusive ihrer Kinder. Die Voraussage der Hexen scheint erfüllt, zumindest teilweise. Die Freude der absoluten Macht aber fehlt. Macbeth und seine Lady werden von Schuldgefühlen und Reue verzehrt. Unabwendbar wird auch der zweite Teil der Voraussage sich erfüllen, wie unwahrscheinlich auch dessen Voraussetzungen sind. Von Freund und Feind verlassen, bleibt Macbeth nur eine Befreiung – die von sich selbst.

Mit: Marina Galic, Jens Harzer, Stefan Hunstein

Regie: Johan Simons

2.0 von 5 Sterne
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Macbeth
9 Monate her.
Kritik

''Im dunklen Hintergrund der mit niedrigen, weißen Fliesenfundamenten konzipierten Bühne Nadja Sofie Ellers kann ein Wasserhahn betätigt werden, was die Vollgesudelten dann gerne tun, um hiernach wieder sauberer als vorher in Erscheinung treten zu können.

Eine kurze Weile, und nachdem es losgegangen war, fand ich diesen (wahrhaftig überhaupt nicht allzu neuen) Einfall, ein aus dutzenden Rollen bestehendes Stück mit möglichst wenigen Schauspielern aufführen zu lassen, irgendwie pfiffig; und ausgerechnet weil ja auch der Harzer mitspielte, wollte ich es dann unbedingt live (!) miterlebt haben, jedoch:

Die müde Masche drohte nach und nach sich zu verfitzen, unendlicher Leerlauf machte sich allmählich breit, kurzum:

Ich fing mich an zu langweilen wie lange, lange, lange nicht - ja und ich blieb dann auch nur bis zur Pause, die dann übrigens mit einem überdeutlich wutgelad'nen Einzel-"Buh" eines tt-Besuchers angedonnert worden war - - wie es dann bis zum Ende weiter ging, das weiß ich freilich nicht; es hatte mich aber auch null interessiert.'' schreibt Andre Sokolowski am 19. Mai 2024 auf KULTURA-EXTRA

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Virtuose Kabinettstückchen hinter der vierten Wand
9 Monate her.
Kritik

Die 3 Stunden sind darauf zugeschnitten, die Virtuosität des Trios wie in einer Vitrine auszustellen. In raschem Wechsel tauscht das Ensemble auf der kargen Bühne die Rollen, wechselt den Ton zwischen Tragödie (in der Übersetzung von Angela Schanelec/Jürgen Gosch) und Slapstick, in dem sich vor allem Harzer austobt. Mit viel Grimassieren und Unmengen Kunstblut wird die Textfassung gespielt, die Dramaturg Koen Tachelet aus dem Klassiker kondensierte.

Der Abend reiht Kabinettstückchen aneinander, hat aber doch ziemliche Längen. Das Publikum im Festspielhaus rutschte zunehmend ungeduldig auf den Polsterstühlen hin und her, von Buhs zur Pause wurde berichtet. Da war es wohl die bessere Wahl, diese altmeisterlich-museale Inszenierung von vornherein gleich komplett hinter der vierten Wand wie ein erlesenes Ausstellungs-Stück zu sehen.

Catharina Kleber bewies schon im vergangenen Jahr ihr Geschick, Bühneninszenierungen für 3sat aufzubereiten. Die heranzoomenden Großaufnahmen auf die Gesichter der drei traurigen Clowns in ihren zunehmend verschmierten Anzügen unterstreichen das Regie-Konzept einer Star-Riege, die ihre Kunststücke stolz präsentiert.

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