Zum Inhalt: Das englische Wort Noise kann als Geräusch übersetzt werden, aber auch als Lärm, Störung, Rumoren – Rauschen. Noise bezeichnet das, was gewöhnlich klanglich stört. Denn dieses Rauschen ist mehr als Klang. Es ist eine Überlagerung von Schwingungen unterschiedlicher Lautstärke, ein Geräusch, das sich aus vielen Geräuschen zusammensetzt. Das kann auch sein: aus dem Rufen von Parolen und dem Schreien von Menschen, den Schlägen von Kochlöffeln auf Töpfe, von Händen gegen Wände oder aus Tritten gegen Bushaltestellen. Das würden wir schon eher als Rumoren bezeichnen.
Mit: Gina Haller
Text, Regie: Manuela Infante Bühne, Kostüm, Lichtdesign: Rocío Hernández Marchant Musik, Sounddesign: Diego Noguera Dramaturgie, Übersetzung: Felicitas Arnold
Solo-Performance zu poetisch-mäanderndem Text über Unruhen in Chile 2019
2 Jahre her.
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Kritik
Hinter Vorhängen wird Gina Haller, Solo-Performerin des Abends und preigekrönter Jungstar des Bochumer Ensembles, erst langsam sichtbar. Sie kriecht zunächst am Boden und spricht die ersten Sätze des mäandernden, oft poetischen Textes: oft kann man sich nicht sicher sein, wer hier spricht. Haller wechselt die Rollen, durch Echos wird es noch schwerer, allen Nuancen des Langgedichts zu folgen.
„Noise. Das Rauschen der Menge“ ist ein Abend, der seinem Publikum einiges an Konzentration abverlangt. Die Rahmenbedingungen sind dafür nicht die besten: die Seitenbühne im Haus der Berliner Festspiele ist schon unter normalen Bedingungen sehr stickig, erst recht an diesem gestrigen schwülheißen, dampfigen ersten Hochsommertag des Jahres und bei einer bis auf den letzten Platz ausverkauften Vorstellung. Hier wurde „Noise“ im Rahmen des Theatertreffens 2022 gezeigt, da Manuela Infante im präpandemischen Sommer 2019 den Stückemarkt-Werkauftrag gewann, so dass sie den Abend am Schauspielhaus Bochum entwickeln und im Juli 2021 uraufführen durfte.
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