Bewertung und Kritik zu
MYSTERIEN
nach Knut Hamsun
Regie: Johan Simons
Premiere: TBA
Schauspielhaus Bochum
Zum Inhalt: In dem norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun finden sich Glanz und Abgrund, Kultur und Barbarei auf extreme Weise vereint: zum einen ist er bestechender Dichter, der in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts umgeben von tiefer Armut und Bigotterie aufwächst und später einer der wesentlichen Protagonisten der literarischen Moderne wird, von Kafka, Miller, Joyce bewundert. Zum anderen ist er bekennender Nationalsozialist, der Goebbels seine Nobelpreismedaille vermacht, zu Hitler auf den Obersalzberg pilgert und ihm 1945 einen berüchtigten Nachruf schreibt, politisch verblendet bis zum Ende seines langen Lebens. Die Lust an der Provokation, Grenzüberschreitung und Maßlosigkeit stecken in seinem Leben wie in seiner Literatur, beide tragen sie scharfe, unauflöslich sich gegenüberstehende Gegensätze in sich, die wir bis heute kennen.
Mit: Guy Clemens, William Cooper, Karin Moog, Anne Rietmeijer, Steven Scharf, Jing Xiang
Regie: Johan Simons
Übersetzung: Siegfried Weibel
Fassung: Angela Obst
Bühne, Kostüme: Anja Rabes
Musik: Carl Oesterhelt
Dirigat: Magdalena Klein
Piano: Sachiko Hara
Orchester: Musiker*innen der Bochumer Symphoniker
Lichtdesign: Jan Hördemann
Klanggestaltung: Will-Jan Pielage
Dramaturgie: Angela Obst