Mit Fous de danse – Ganz Berlin tanzt auf Tempelhof eröffnen die Volksbühne und das Musée de la danse unter freiem Himmel die Spielzeit.
Von 12.00 bis 22.00 Uhr verwandelt sich das Flugvorfeld in eine spektakuläre Bühne für den Tanz: Aufwärmen, partizipative Choreografien, Ensembleszenen, ein riesiger Soul-Train, traditionelle Tänze, ein Bewegungslabyrinth aus Solo-Tänzen und ein Dancefloor folgen in einem wilden Rhythmus aufeinander. Fous de danse ist von dem Wunsch angetrieben, eine temporäre tanzende Gemeinschaft zu schaffen, die mineralische Oberfläche des Tempelhofer Flugplatzes mit Körpern und verschiedenen Zuständen zu füllen, eine choreografische Form zu erfinden, die sich mit der Zeit verändert, und das Publikum einzuladen, an dieser Metamorphose des Raumes und der von ihm aufgenommenen Gesten teilzunehmen.
Ob Kinder oder Erwachsene, ob hier geboren oder Neuberliner: Alle können in diesem einmaligen Experiment zu Tänzern werden. Es ist die Einladung an eine Stadt, sich selbst zu performen.
''Das Wischiwaschi-Motto ''Ganz Berlin tanzt auf Tempelhof'' wurde nicht weiter präzisiert, für künstlerische Qualität sorgten vor allem die Profitänzer. (...) Doch diese Kurzauftritte konnte man im Rahmen des zehnstündigen Gesamtprogramms leicht übersehen. Es gab viel DJ-Musik, zu der das Publikum tanzen konnte, aber wenig gedankliche Substanz.
Natürlich muss bei einem Fest gefeiert werden, doch zum Spielzeitauftakt soll auch zu sehen sein, wo ein Theater hin will. Die neue Volksbühne bleibt unverbindlich – für Chris Dercon ein schwacher Start…'' schreibt Oliver Kranz auf kulturradio.de
Dercons Volksbuehne eröffnet mit Tanzspektakel vor dem Tempelhofer Feld
7 Jahre her.
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Kritik
[color=#393939] Auf dem Vorplatz des wuchtigen, mittlerweile stillgelegten Tempelhofer Flughafen-Baus folgte eine kurze Einlage auf die nächste. Der Stilmix war Programm: nach Breakdance kam die Rekonstruktion einer minimalistischen Choreographie von Lucinda Childs. Schüler versuchten sich an „Le Sacre du printemps“, der Syrer Mithkal Alzghair erzählte in seinem Solo „Displacement“ von Flucht und Exil, bevor türkische Volkstänzer den Staffelstab übernahmen.
[color=#393939] „Fous de danse möchte eine Tanzgemeinschaft stiften, um den Asphaltboden des Tempelhofer Flugfeldes mit der Sprengkraft der Körper aufzuladen.“ Die Realität war wesentlich nüchterner als diese pathetische Programmheft-Prosa: ein netter Ausflug nach Tempelhof und das klare Bekenntnis, dass Tanz in den nächsten Monaten eine feste Säule im bisher noch recht nebulösen Programm der Volksbühne sein wird. „Ganz Berlin tanzt auf Tempelhof“, erträumte sich Charmatz. Am ersten sonnigen Spätsommer-Nachmittag nach einigen verregneten, kühlen Tagen waren in den ersten Stunden immerhin einige Hundert Besucher gekommen.