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Volksbühne
www.volksbuehne.berlin
Rosa-Luxemburg-Platz - 
10178 Berlin
Telefon: 030 24065777
SPIELPLAN & KARTEN

Anders Lost

Bewertung und Kritik zu

ANDERS LOST 
von Arpana Aischa Berndt, Marie Rosa Tietjen
Regie: Marie Rosa Tietjen 
Premiere: 3. Juli 2025
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin (3. Stock)

Zum Inhalt: Wenn jemand vor kurzem jemanden verloren hat, dann sieht man das. Es ist so ein ganz bestimmter Ausdruck, den nur Menschen erkennen, die selbst schon mal jemanden verloren haben.

Neulich bin ich durch ein Museum gelaufen und da hab ich diesen Ausdruck bei mir selbst bemerkt und seitdem bemerke ich ihn auch bei anderen. Es ist so, als würde man alles sehen, das ist ein Ausdruck von extremer Verletzlichkeit, alles ist sichtbar, es ist der Ausdruck von jemandem, der eine Brille trägt und sie plötzlich abnimmt oder von jemandem, der in einem ganz kurzen Moment in einem Löffel, oder einem Salzstreuer oder so, plötzlich die Realität sehen kann. Der Salzstreuer gerät ins Zentrum der Aufmerksamkeit und es ist ein sich Verlieren in der Betrachtung des Objektes. Man kann die Realität sehen, wenn kein Druck, keine Angst, kein Begehren da ist, sich selbst in die Sache mit einzubringen. Vielleicht, weil man einfach zu müde und zu verheult ist.

Mit Marie Rosa Tietjen
Regie & Kostüm: Marie Rosa Tietjen
Text: Marie Rosa Tietjen, Arpana Aischa Berndt
Bühne: Simeon Melchior
Kostümmitarbeit: Linda Siegel
Dramaturgie: Lili Hering
Künstlerische Mitarbeit: Lara Weidemann
Technische Leitung: Veit Mahnert, Amelie Boitz

2.0 von 5 Sterne
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Trauer und Schmerz im vertrauten Sound
14 Tage her.
Kritik

Von Schicksalsschlägen ist die Volksbühne wahrlich gebeutelt. Nach dem überraschenden Tod des Intendanten René Pollesch musste das Haus in dieser Woche von seinem langjährigen Chefdramaturgen und Impulsgeber Carl Hegemann Abschied nehmen.

Auch in der letzten Premiere dieser Spielzeit geht es um einen schweren Verlust. Marie Rosa Tietjen, die mit Pollesch 2021 ins Ensemble kam und mit ihm zuvor schon regelmäßig in Zürich gearbeitet hat, verarbeitet in einer Solo-Performance im 3. Stock den Verlust einer Freundin.

Nach einem stummen, tänzerischen Intro und einem Reenactment des YouTube-Schnipsels des Alt-Kanzlers Gerhard Schröder, der auf ehemalige Nachbarinnen am Ort seiner Kindheit trifft, die alle Fragen nach konkreten Personen mit lakonischem „Auch schon tot…“ beantworten, schildert Tietjen in ihrer einstündigen Performance die Gefühle von Verlust, Trauer und Schmerz mit kleinen komödiantischen Einsprengseln.

Der Sound dieses Texts, an dem Arpana Aischa Berndt mitgearbeitet hat, ist dem Publikum vertraut. „Anders Lost – My Kung-Fu Conversation with my Loneliness“ steht stilistisch und inhaltlich in der Tradition der Arbeiten von Pollesch/Hinrichs auf der großen Bühne: tragikomische Suchbewegungen nach einem Verlust.

Performativ setzt Tietjen bekannte Versatzstücke ein, am spektakulärsten ist ihr Ritt auf einem Pferd mit abgeschlagenem Kopf, im Mittelpunkt des kurzen Abends steht klar der Text.

Weiterlesen: https://daskulturblog.com/2025/07/04/anders-lost-volksbuehne-kritik/

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